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Durchbruch von Mobile Payment nur über Mehrwertdienste

Der Durchbruch von Mobile Payment kann nur über Mehrwertdienste gelingen. Das zeigt eine Studie der Professoren Dr. Frank Hälsig, Dr. Nicole Schwarz und Dr. Stefan Selle von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar). Dafür untersuchten sie den aktuellen Stand der M-Commerce-Technologie sowie deren Akzeptanz auf Händler- und Konsumentenseite und entwickelten Zukunftsszenarien.

Neben dem digitalen Transfer von Geld müssten demnach Rabattmarken, Kundenkarten und Quittungen in digitaler Form vorhanden sein, soll der Käufer Mobile Payment akzeptieren. Aus technischer Sicht müssen neben einer Authentifizierungs- und Autorisierungsfunktion Daten über kürzeste Entfernungen zwischen dem mobilen Endgerät und einem entsprechenden Lesegerät ausgetauscht werden, so die Forscher.

74 Prozent haben Angst, dass das Verfahren unsicher ist

Weitere Ergebnisse der Studie: Nur fünf Prozent der Kunden haben an der Kasse mit dem Smartphone bezahlt. Bei 74 Prozent der Befragten spricht die Angst, dass dieses Verfahren noch zu unsicher sei, gegen eine Nutzung von Mobile Payment. Als zweithäufigsten Grund gegen die Nutzung nannten ca. 50 Prozent der Befragten mangelnde Informationen. Somit müssen Handelsunternehmen die Akzeptanz bei den Konsumenten aufbauen und diese – neben den praktischen Vorteilen bei der alltäglichen Nutzung – vor allem von der Sicherheit der Technologie überzeugen, schreiben die Forscher.

Mehrwerte als Anreiz für die Nutzung bieten

Ein weiteres Ergebnis ist, dass bei mehr als der Hälfte der Befragten deutlich sichtbare Mehrwerte für sie einen Anreiz zur Nutzung des mobilen Zahlens darstellen würden. Mobile Receipts, also Quittungen, Kassenbons und Kaufbelege, werden von den Befragten an erster Stelle genannt. Dieser Kundenwunsch nach Expense Tracking wurde bislang vollkommen vom Handel unterschätzt, reiht sich jedoch in den aktuellen Trend des Self-Trackings ein, so die Forscher. Der Wunsch nach M-Coupons sei dabei schon bekannter: Es ist praktischer, Rabattmarken und Coupons direkt auf dem Mobiltelefon zu erhalten, anstatt sie in Papierform mit sich tragen zu müssen oder zu Hause auf dem Tisch liegen zu haben, heißt es in der Studie. Auch die digitale Treuekarte sei sehr naheliegend, aber dennoch bislang kaum umgesetzt.

Händlerspezifische Apps zu Kundebindung entwickeln

Auch wenn andere Zahlungsmöglichkeiten wie Barzahlung, EC- oder Kreditkarte im Vergleich mit Mobile Payment in Deutschland deutlich beliebter sind, sehen die Konsumenten für das Smartphone als Zahlungsmittel ein enormes Wachstumspotential, so dei Studie. Die Forscher empfhelen, dass deutsche Handelsunternehmen nicht zu viel eigene Energie in die Einführung des Mobile Payment stecken, sondern sich auf die (Weiter-)Entwicklung händlerspezifischer Apps zur Kundenbindung fokussieren sollten, weil das Thema M-Payment bereits von anderen Playern wie Apple, Google Paypal oder Payback erfolgsversprechend vorangetrieben werde.

Die Studie 'Untersuchung und Entwicklung von integrativen Lösungen im Mobile Commerce in Deutschland' zur Akzeptanz von organisatorischen und technologischen Lösungen beim Kunden sowie über deren Bedürfnisse und Erwartungen wurde von der Akademischen Partnerschaft ECR /GS1 Germany gefördert und in Kooperation mit der Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG durchgeführt. Es wurden 6.500 Personen befragt.


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vg 31.07.2015