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Jeder zweite Ausbildungsplatz bleibt in Kleinstbetrieben frei

Mehrere Untersuchungen des Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn zeigen, dass Kleinstbetriebe immer mehr Schwierigkeiten haben, ihre angebotenen Ausbildungsstellen zu besetzen. So blieb allein zwischen 2011 und 2013 jede zweite angebotene Ausbildungsstelle unbesetzt. Zum Vergleich: Bei den Großbetrieben fand sich nur für jeden 5. Ausbildungsplatz kein Bewerber.

"Den Kleinstbetrieben fehlt es aus ihrer Sicht an geeigneten Bewerbern. So geben sie an, sehr viel häufiger als größere Betriebe Bewerbungen von Jugendlichen zu bekommen, deren Schulausbildung nicht den Anforderungen entspricht", berichtet Dr. André Pahnke, Wissenschaftler am IfM. Hinzu komme, dass die Kleinstbetriebe häufig in den technisch-gewerblichen Bereichen tätig seien, in denen die Jugendlichen seltener eine Ausbildung anstreben.

Viele Auszubildende verlassen Kleinstbetriebe wieder

Aber auch ein Vertragsabschluss bedeutet nicht automatisch, dass die Auszubildenden dauerhaft bei dem Betrieb bleiben: Sowohl nach der Probezeit als auch nach Ende der Ausbildungszeit verlassen viele Auszubildende die Kleinstbetriebe – was laut IfM dafür spricht, dass sie entweder attraktivere Angebote haben oder noch einen höheren Bildungsabschluss anstreben.

Dass die Ausbildungsbereitschaft der Kleinstbetriebe sinkt, erwartet Pahnke erst, wenn sich generell deren wirtschaftliche Lage verschlechtert: "Dies würde die Kleinstbetriebe aufgrund ihrer Größe und ihrer geringeren Rücklagen schneller existenziell bedrohen als größere Betriebe. Aus diesem Grund fallen dann auch die Kosten, die mit der eigenen betrieblichen Ausbildung verbunden sind, stärker ins Gewicht. So mancher Kleinstbetrieb wird sich dann sicherlich überlegen, ob er ausbildet oder nicht. Dies könnte auch der Fall sein, wenn ein Ausbildungsplatz längere Zeit unbesetzt bleibt", so der IfM Wissenschaftler.


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vg 01.09.2015