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Studie: Mitarbeitermotivation entscheidend für Firmenerfolg

Laut "Simply Talent", einer jetzt von Oracle vorgestellten europaweiten Studie zur Mitarbeiter-Motivation, sind nicht Vorgesetzte, sondern direkte Kollegen vorrangig für das Engagement von Angestellten am Arbeitsplatz entscheidend. Für einen überragenden Teil der Befragten entfalten Initiativen aus der Personalabteilung kaum motivationssteigernde Wirkung. Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und Mitarbeiterbindung werden laut den Studienergebnissen in vielen Unternehmen nach wie vor stiefmütterlich behandelt.

Für die Studie wurden über 1.500 Mitarbeiter großer europäischer Unternehmen befragt. Für gut 40 Prozent aller Angestellten (41 Prozent in Deutschland, 42 Prozent in Europa insgesamt) haben demnach direkte Kollegen den größten Einfluss auf ihr Engagement am Arbeitsplatz. Sie sind damit entscheidender für den Einsatz am Arbeitsplatz als Vorgesetzte; nur etwa halb soviele Befragte lassen sich vorrangig aus dem Chefbüro zu höherem Engagement motivieren (21 Prozent in Europa insgesamt). In Deutschland ist der Anteil sogar noch geringer, nur 18 Prozent schreiben ihren Chefs besonders positiven Einfluss zu. HR-Verantwortliche spielen nahezu keine Rolle: Nur 3 Prozent aller Befragten sehen ihre Motivation aus der Personalabteilung positiv beeinflusst, in Deutschland sind es immerhin 5 Prozent.

Nur jeder vierte Deutsche meistens motiviert am Arbeitsplatz


Laut der Untersuchung fühlen sich nur etwa ein Drittel (35 Prozent) aller Befragten am Arbeitsplatz meistens motiviert, in Deutschland sogar nur jeder Vierte (25 Prozent). Im europaweiten Durchschnitt engagieren sich 56 Prozent deutlich stärker an einem Arbeitsplatz, an dem sie sich wohl fühlen. Auch Job-Alternativen verlieren in einem positiven Arbeitsumfeld schnell ihren Reiz. 37 Prozent aller Befragten in Deutschland sondieren den Arbeitsmarkt nicht mehr, sobald sie einen Ort gefunden haben, der ihnen ein motivierendes Umfeld bietet. Ein Ergebnis, das sich mit dem europäischen Durchschnitt deckt.  
Aber auch Innovationen leben von einem positiven Umfeld. 41 Prozent der Befragten in Deutschland sind überzeugt davon, nur in einem motivierenden Umfeld wirklich kreative Ideen entwickeln zu können. Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung scheint also direkt an ein positives Arbeitsumfeld gekoppelt zu sein.

Kaum Anerkennung individueller Leistung

Die Befragten formulieren klar, was sie sich von Personalabteilung und anderen Stakeholdern im Unternehmen wünschen. Jeder Zweite (53 Prozent) erwartet eine stärkere Anerkennung der eigenen Leistung durch direkte Vorgesetzte. In Deutschland liegt der Anteil sogar bei 60 Prozent, dem höchsten Wert überhaupt im europäischen Vergleich, ein Anzeichen dafür, was Lob und Ermutigung hierzulande für Mitarbeiter bedeuten.  
Jeder dritte (35 Prozent) Befragte insgesamt würde größeres Engagement aus der transparenteren Darstellung des eigenen Anteils am Unternehmenserfolg ziehen, fast genau soviele (34 Prozent) schöpfen Motivation aus der Möglichkeit, an spannenden Projekten mitzuwirken. Der eigene Beitrag am Unternehmenserfolg wird allerdings oftmals gar nicht gewürdigt. In gut einem Drittel (32 Prozent) der Fälle bleibt eine Anerkennung individueller Leistungen vollkommen aus, auch in Deutschland würdigen gerade einmal 28 Prozent aller Firmen gute Leistungen ihrer Mitarbeiter in irgendeiner Form.

Fast 56 Prozent der Befragten in Deutschland wünschen sich einen proaktiveren Managementstil von ihren Vorgesetzten und ebenso viele legen besonderen Wert auf einen individuelleren Ansatz bei der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung. Ganz besonders jungen Erwachsenen, den sogenannten Millenials, ist der regelmäßige Austausch mit ihrem Chef und konstantes Feedback wichtig. Zwar scheint im Umgang mit dieser Altersgruppe bereits ein Umdenken stattgefunden zu haben - bereits 44 Prozent geben insgesamt an, regelmäßige von ihren Vorgesetzten Rückmeldung zu erhalten - dennoch wünschen sich 79 Prozent der befragten Millenials einen stärkeren Fokus auf ihre individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. Weiterbildungsmöglichkeiten, ebenso wie transparente Karrierepfade, spielen eine enorme Rolle bei der Bindung dieser wichtigen Generation an das eigene Unternehmen.

Aber gerade diese partnerschaftliche, unterstützende Rolle zuständiger Stellen kommt vielerorts zu kurz: Vier von zehn Befragten geben an, stets selbst mit Problemen auf ihren Arbeitgeber zugehen zu müssen. Lediglich 32 Prozent der deutschen Studienteilnehmer fühlt sich von ihren Arbeitgebern verstanden und in ihrer Individualität akzeptiert. Mehr als die Hälfte kritisieren Stil und Form der Rückmeldung ihrer Vorgesetzten. Nur jeder Zehnte (11 Prozent) wird regelmäßig von seinem Arbeitgeber zu seiner Befindlichkeit befragt (einmal im Monat oder häufiger).


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tor 23.09.2015