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Industrie 4.0 schafft zahlreiche neue Jobprofile

Die digitale Transformation wird unsere Arbeitswelt in den kommenden Jahren drastisch verändern. Bis 2025 entstehen in der industriellen Produktion zahlreiche neue Tätigkeitsprofile während andere ganz verschwinden. Besonders IT- und Datenanalyse-Kompetenz ist künftig stärker gefragt, während einfache Tätigkeiten zunehmend von Robotern übernommen werden.

In der Studie "Man and Machine in Industry 4.0 – How Will Technology Transform the Industrial Workforce Through 2025?" hat The Boston Consutling Group (BCG) am Beispiel Deutschland die Auswirkungen auf 40 Jobfamilien in 23 Fertigungsindustrien untersucht und liefert dazu zehn Beispiele für Tätigkeitsprofile von morgen.

Technologie bietet auch Chancen für geringqualifizierte Arbeitnehmer

"Durch Industrie 4.0 werden insgesamt mehr Jobs entstehen als verlorengehen, aber diese neuen Tätigkeiten erfordern von Arbeitnehmern deutlich mehr IT-Kompetenz als bisher und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen", sagt Markus Lorenz, BCG-Partner und Experte für Industrie 4.0.

Einem Jobverlust von rund 610.000 Jobs stehen nach Berechnungen der BCG-Experten rund eine Millionen Jobs gegenüber, die bis 2025 entstehen könnten. "Neue Technologien wie Augmented Reality oder robotergestützte Arbeitsplätze können sogar dazu beitragen, dass geringqualifizierte Arbeitnehmer wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können", sagt Lorenz.

Industrie-Datenanalysten und Roboterkoordinatoren gefragt

Um die Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Jobprofile und den Arbeitskräftebedarf zu berechnen wurden im Rahmen der Studie unterschiedliche Szenarien quantitativ modelliert. Zudem wurden qualitative Interviews mit 20 Industrieexperten geführt. Daraus wurden Veränderungen bei einzelne Tätigkeitsprofilen durch den Einsatz neuer digitaler Technologien oder Robotern abgeleitet und auf 40 Jobfamilien in 23 Industrien in Deutschland hochgerechnet.

Industrie-Datenanalysten und Roboterkoordinatoren sind demnach Jobprofile, die in Zukunft besonders häufig nachgefragt werden. Aus den untersuchten Tätigkeitsprofilen geht hervor, dass datengetriebene Qualitätskontrolle, Produktionsliniensimulation, smarte Vernetzung der Produktionsvorräte und –lieferungen oder vorhersehbare Wartung und Instandhaltung zur Norm werden – bis hin zu selbstfahrenden Fahrzeugen in der Logistik.

Weitere Erkenntnisse von BCG: Hersteller werden Maschinen zunehmend verleihen und Arbeitskräfte einstellen, die sich um Service und Wartung kümmern. Neben Produktionslinien für Massenprodukte werden sich Spezialisten um die Anfertigung besonders komplexer Produkte kümmern, beispielsweise mithilfe von 3D-Druckern. Virtual-Reality-Brillen und Roboter werden viele Tätigkeiten und das Bedienen der digitalen Fabrik vereinfachen.

120.000 IT-Absolventen fehlen bis 2025

Bis 2025 werden laut der BCG-Studie rund 120.000 Hochschulabsolventen in den Bereichen IT- und Computeringenieurswesen fehlen. Traditionelle sogenannte MINT-Studiengänge wie Mathematik oder Physik sollten daher um interdisziplinäre Ausbildungsinhalte ergänzt werden, die IT-Kompetenzen und Wirtschaftsinformatik enthalten.


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vg 28.09.2015