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Übernahmen: Wert der Deals steigt trotz sinkender Anzahl

Der Wert europäischer Unternehmensfusionen und -übernahmen (M&A) hat den höchsten Stand seit 2007 erreicht. Doch bei den Prognosen für die weitere Marktentwicklung sind die Brancheninsider vorsichtig. Das ist das Ergebnis des aktuellen "European M&A Outlook". Bei der Studie, die die Anwaltssozietät CMS in Zusammenarbeit mit dem Branchendienst Mergermarket durchgeführt hat, wurden europaweit 230 M&A-Verantwortliche befragt. Die CEOs, Finanzvorstände, Banker, M&A-Spezialisten, Private Equity-Investoren und Branchenfachleute sollten Wachstum sowie wirtschaftliche und politische Einflussfaktoren einschätzen und die aus ihrer Sicht wichtigsten M&A-Akteure benennen.

Die Studie hat ergeben, dass der Gesamtwert der Transaktionen im ersten Halbjahr 2015 um 17 Prozent gestiegen ist. Hierzu trugen große Übernahmen wie beispielsweise die 74,5 Milliarden Euro schwere Übernahme der britischen BG Group durch Royal Dutch Shell bei. Die Anzahl der Deals ist in derselben Zeit jedoch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent von 3.300 auf 2.800 zurückgegangen.

Als treibende Kraft für die europäischen M&A Aktivitäten sehen die Befragten anders als noch 2014 nicht mehr die Kapitalbeschaffung für Expansion in wachstumsstarke Bereiche, sondern das wachsende Interesse ausländischer Käufer (66 Prozent), die mit entsprechender Kaufkraft ausgestattet in Europa verstärkt Ausschau nach robusten Assets halten.

Getrübt werden könnten die M&A-Wachstumsaussichten für das kommende Jahr durch einen möglichen "Brexit": Zwei Drittel der Befragten meinen, dass ein Ausscheiden von Großbritannien aus der EU die britischen M&A-Aktivitäten beeinträchtigen würde. Allerdings halten 160 von 230 Teilnehmern (70 Prozent) einen „Brexit“ für eher oder sehr unwahrscheinlich. Insgesamt sind die Branchenverantwortlichen eindeutig der Ansicht, dass es für das Vereinigte Königreich aus unternehmerischer Sicht sinnvoll wäre, in der EU zu bleiben – und sie sind optimistisch, dass die Briten dies auch tun werden.

49 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass auf dem deutschen M&A-Markt auch im kommenden Jahr die meisten Transaktionen stattfinden werden. Auf Platz zwei rangiert die Region der nordischen Staaten und auf Platz drei das Vereinigte Königreich.


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tor 29.09.2015