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Praktikum hilft nur bedingt bei Berufswahl

Polizei und Bundeswehr belegen weiterhin die Ränge 1 und 2 im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber der Schüler, aber die Zahl der potenziellen Bewerber sinkt jeweils um rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Vorsprung vor der drittplatzierten BMW Group wird kleiner. Auch im Handel ändern sich die Vorlieben der Schüler.

Das sind einige der Ergebnisse des Schülerbarometers, das das Trendence Institut unter rund 13.000 Schülern in Deutschland durchführt. Erste Ergebnisse der Studie veröffentlicht Die Zeit in der Ausgabe ihrer Beilage Zeit Chancen Abitur. Die Liste der Top 100-Arbeitgeber finden Sie am Ende dieser Meldung als pdf.

Verschiebungen: Lebensmitteleinzelhandel runter, Drogerien rauf

Nach der Automobilindustrie und dem Öffentlichen Sektor ist der Handel die drittbeliebteste Branche der Schüler mit H&M als begehrtestem Arbeitgeber auf Rang 12. Auch der höchste Neueinsteiger des Jahres kommt aus dem Handel: Deichmann steigt auf Rang 68 ein.

Doch nicht alle Händler profitieren gleichermaßen von der Attraktivität der Branche. Die Lebensmitteleinzelhändler können in diesem Jahr weniger Schüler für einen Job begeistern als noch 2014. Aldi Süd beispielsweise fällt von Rang 39 auf 50, bleibt aber beliebtester Arbeitgeber im Lebensmitteleinzelhandel, gefolgt von Lidl auf Rang 68. Die Drogerien und Parfümerien hingegen steigen in der Gunst der Schüler: Die Douglas Gruppe (Rang 25) gewinnt deutlich und schiebt sich im Ranking der beliebtesten Arbeitgeber wieder vor dm Drogeriemarkt (Rang 27), der ebenfalls mehr Bewerber von sich überzeugen kann als noch 2014. Auch Rossmann (Rang 56) und Müller (Rang 76) werden als Arbeitgeber beliebter.

Mädchen wollen in den Handel, Jungen lieber in die Automobilindustrie


Bei der Wahl der Branchen bestätigen sich Geschlechterklischees: Mädchen suchen einen Job im Handel. Jedes fünfte Mädchen möchte dort arbeiten – aber nur jeder zwanzigste Junge. Bei den Jungen ist die Automobilindustrie die beliebteste Branche. Jeder Vierte sucht sich hier seinen Arbeitgeber, aber nur rund jedes zehnte Mädchen. Auch in der IT-Branche zeichnet sich der Frauenmangel bereits in der Schule ab. Elf Prozent der Jungen, aber nur knapp 3 Prozent der Mädchen wollen dort arbeiten.

Praktikum hilft bislang nur teilweise bei der Berufswahl

Ein Drittel aller Schüler absolviert neben dem Pflichtpraktikum ein zusätzliches freiwilliges Praktikum, um sich beruflich zu orientieren. Immerhin 56 Prozent der Schüler hat das Praktikum geholfen zu entscheiden, wie es nach der Schule weitergehen soll. Weitere 19 Prozent fühlen sich in ihrer Entscheidung bestärkt. Ein Viertel aller Schüler ist sich jedoch nach wie vor unsicher oder gibt an, dass ihnen ihr Praktikum nicht geholfen hat.

Für die Studie hat Trendence rund 13.000 Schüler der Klassen 8 bis 13 befragt. Sie wird seit 2006 jährlich als Barometerstudie durchgeführt. Erhebungszeitraum war von Januar bis Juni 2015.


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vg 01.10.2015