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Exportweltmeister Deutschland? Nicht im E-Commerce

Während die Umsätze im stationären Handel bestenfalls stagnieren, wächst der Online-Handel seit Jahren ungebremst. Wie die Studie 'Exportweltmeister Deutschland? Nicht im E-Commerce' von OC&C, Google und PayPal zeigt, soll das Umsatzvolumen der vier größten E-Commerce-Märkte der Welt in den kommenden drei Jahren um weitere 450 Mrd. Euro wachsen. Dabei sind internationale E-Commerce Märkte auch heute schon eng miteinander verknüpft und der Anteil des grenzüberschreitenden Online-Handel wird sich in den nächsten Jahren von circa acht Prozent auf circa 16 Prozent verdoppeln.

Online-Shopping – am liebsten britisch

Deutsche Käufer bestellen der Studie zufolge im Ausland vor allem in Großbritannien (15 %), den USA (13 %), China (11 %), Österreich (9 %) und den Niederlanden (6 %). Konsumenten aus den USA beziehen ihre Ware am häufigsten aus China (13 %) und chinesische Verbraucher kaufen online vorzugsweise in den USA (14 %). Doch auch in diesen beiden Ländern belegen britische Händler bereits Rang 2 (USA: 9 %, China: 6 %). Damit erreichte der britische Markt 2013 im E-Commerce einen Exportüberschuss von 869 Mio. Euro – mit Abstand dahinter: die USA mit 132 Mio. Euro Überschuss. Deutschland belegt in der Studie Rang 3 mit 13 Mio. Euro Exportüberschuss.

Warum sind britische E-Retailer bei den Deutschen so beliebt? Hauptgründe sind laut der Studie das bei deutschen Händlern nicht verfügbare Produktangebot, insgesamt günstigere Preise und ein besseres Produktdesign. Weitere Pluspunkte sind die sichere Zahlungsabwicklung mit präferierten Zahlungsmitteln sowie überschaubare Frachtkosten.

Deutsche Online-Händler müssen an der Attraktivität arbeiten

Die Analyse macht deutlich, dass die Attraktivität deutscher Online-Händler für Kunden aus dem Ausland ausbaufähig ist. So kaufen nur neun Prozent der britischen Konsumenten auch bei deutschen Händlern ein und in China sind es lediglich drei Prozent. In den USA zählt Deutschland als Markt für Cross-Border-Einkäufe nicht einmal zu den Top 5.

"Deutsche Online-Händler können einiges vom britischen E-Commerce lernen, um das Rennen um internationale Absatzmärkte nicht zu verlieren. Wer international erfolgreich sein möchte, sollte das Geschäft klar auf die Kunden im jeweiligen Markt ausrichten. Das bedeutet mitunter Ansätze, die sich von der Herangehensweise im Heimatmarkt stark unterscheiden. Social Media und mobiles Shopping sind beispielsweise für Kunden in China und den USA sehr viel wichtiger als für deutsche Kunden", so Rolf Pensky, der in Deutschland für die Studie zuständige Partner bei OC&C.

Sorge um Datensicherheit bei Bestellungen im Ausland

Interessante Fakten liefert die Studie auch zu aktuellen Hemmnissen des Online-Handels aus Konsumentensicht: Viele Verbraucher befürchten, dass es bei Online-Bestellungen im Ausland zu einem Missbrauch ihrer persönlichen und finanziellen Daten kommen kann. Auch der fehlende Kundenservice in der eigenen Sprache, aufwendigere Rückgabeverfahren, das Zahlen in einer fremden Währung und nicht zuletzt Bedenken wegen möglicher Steuern, Gebühren oder Zusatzkosten sind aus Konsumentensicht relevante Hürden beim grenzüberschreitenden Online-Shopping.

Die Studie 'Exportweltmeister Deutschland? Nicht im E-Commerce' analysiert mithilfe von Angaben zur Online-Suche und Transaktionsdaten von Google und PayPal sowie einer Befragung von 3.000 Verbrauchern in drei Ländern (Deutschland, USA und China) das grenzüberschreitende Einkaufsverhalten beim Online-Shopping. 


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vg 15.10.2015