Einkaufshäufigkeit sinkt vor allem wegen Zeitmangel

Der Mangel an Zeit ist ein wichtiger Grund dafür, dass die Verbraucher seit einigen Jahren seltener zum Einkaufen gehen. Kauften die Konsumenten vor vier Jahren im Durchschnitt noch rund 241 mal im Jahr Güter des täglichen Bedarfs ein, so waren es im aktuellen Jahreszeitraum (MAT 04/2016) nur noch knapp 228 Shoppingtrips. Das entspricht einem Rückgang von fast sechs Prozent. Das zeigt der aktuelle GfK ConsumerScan. Vor allem die Fachschiene musste sich demnach zuletzt auf eine deutlich geringere Kundenfrequenz einstellen. Bei Bäckereien, Metzgereien, Parfümerien oder dem Wochenmarkt fiel im Durchschnitt jeder zehnte Besuch aus.

Shoppingtrips der Jüngeren nehmen wieder leicht zu

Der Rückgang der Shoppingtrips in den Jahren 2012 bis 2014 ging laut GfK vor allem auf das Konto der jüngeren Verbraucher. Seit kurzem beobachten die Marktforscher aber, dass die Shoppingtrips gerade in diesen jüngeren Lebenswelten wieder leicht zunehmen, während sie in den mittleren und älteren Lebenswelten weiterhin zurückgehen. Zwar sei die Einkaufshäufigkeit für Fast Moving Consumer Goods bei den jungen Konsumenten nach wie vor mit Abstand am geringsten, es gebe aber offenbar erste Anzeichen für eine Stabilisierung oder gar Umkehr.

Einkaufslust braucht Zeit

Verbraucher, die subjektiv gesehen aktuell weniger unter Zeitstress leiden als in den Vorjahren, empfinden das Einkaufen seltener als eine Last, schreiben die GfK-Forscher. Ganz deutlich sehe man das bei den Jüngeren. Der Zeitdruck im Alltag sei von ihnen im vergangenen Jahr als nicht mehr ganz so stressig empfunden worden wie noch 2012. Parallel dazu empfinden sie laut GfK den täglichen Einkauf heute erkennbar weniger lästig als noch vor drei Jahren. Das lasse nun offensichtlich etwas mehr Spielraum, wieder kleinere Geschäfte mit individuellerem Angebot aufzusuchen. Neben dem Fachhandel legen nämlich auch die Supermärkte und die Drogeriemärkte in der Einkaufshäufigkeit dieser Altersgruppen um jeweils etwa fünf Prozent zu.