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Hauptverantwortung für Digitalisierung selten beim CEO

Digitalisierung ist Chefsache - davon war 2016 immerhin mehr als jedes dritte Unternehmen überzeugt. In 37 Prozent der Firmen lag die Hauptverantwortung für die Digitalisierung beim CEO, dem Vorsitzenden des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung. Heute werden dahingegen nur noch acht Prozent der CEOs als hauptverantwortlich für Entwicklung und Umsetzung der Digitalstrategie geswird eher bei IT-Leitern, Strategiechefs und Digitalverantwortlichen gesehen.

Das zeigt die Studie 'Digital Value 2018' von Horváth & Partners, Stuttgart. Mit zunehmendem Digitalisierungsgrad sei die Einbindung des Firmenchefs zur Leitung einzelner Projekte demnach gesunken, da diese immer häufiger funktionalen Führungskräften zugewiesen werde.

Haben sich CEO und CIO die Digitalverantwortung 2016 mit jeweils 37 Prozent und 34 Prozent noch mehr oder weniger untereinander aufgeteilt, steht der IT-Leiter mit 35 Prozent jetzt an erster Stelle, gefolgt von neuen Protagonisten: dem Strategiechef (CSO) mit 19 Prozent und dem Digitalchef (CDO) mit elf Prozent. Vor zwei Jahren spielten diese Positionen noch kaum eine Rolle, weil sie in vielen Unternehmen auch gar nicht vorhanden waren.

Technik darf die Unternehmensstrategie nicht bestimmen

Laut den Studienautoren ist die Übertragung der Verantwortung für die Umsetzung digitaler Maßnahmen an Führungskräfte mit funktionaler Zuständigkeit in jedem Fall ratsam. Doch sollten strategische Fragestellungen der Digitalisierung unbedingt im Zuständigkeitsbereich des CEO verbleiben, der die gesamte Unternehmensstrategie im Blick hat, sagen die Berater.

"Liegt die Digitalisierung vollständig in der Hand von IT- und Digitalexperten, droht die Gefahr, dass das Unternehmen die Möglichkeiten nur technikgetrieben angeht", so Dr. Michael Kieninger, Sprecher des Vorstands von Horváth & Partners. "Technische Lösungen sollten aber immer nur Mittel zum Zweck sein, das Unternehmen insgesamt voranzubringen, etwa durch optimierte Vertriebskanäle, Produktivitätssteigerung, oder Wissensvorsprung."

Über die Studie

Für die Studie 'Digital Value 2018 - der Beitrag der Digitalisierung zur Wertschöpfung' wurden im Auftrag von Horváth & Partners rund 210 Entscheider auf C-Level, C-1 sowie Digitalisierungsentscheider befragt. Das Marktforschungsinstitut Krämer führte im August 2017 Telefoninterviews durch. Die Teilnehmer der Studie stammen aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern und mit einem Jahresumsatz ab 250 Millionen Euro in Deutschland, Österreich und der Schweiz.


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vg 19.02.2018