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Beckers Bester: Zwischen Tradition und Start-up-Geist

Den Anspruch, Vergangenheit und Gegenwart zu vereinen, reklamieren viele Unternehmen für sich. Bei einem Besuch des mittelständischen Fruchtsaftherstellers Beckers Bester kann man allerdings gar nicht anders, als sich beständig zwischen Gestern und Heute zu bewegen.

Dabei galten Getränkehersteller lange als nicht sonderlich innovationsgetrieben – bis vor einigen Jahren verschiedene Start-ups anfingen, mit ungewöhnlichen Zutaten und Ideen, vor allem aber mit viel Marketinggedöns die Branche aus ihrem Dämmerschlaf zu wecken. Das blieb auch im niedersächsischen Fachwerk-Städtchen Nörten-Hardenberg, wo Beckers Bester im Stadtteil Lütgenrode seit mehr als 80 Jahren daheim ist, nicht ohne Folgen.

Das Unternehmen mit seinen über die Jahrzehnte gewachsenen Strukturen ist zwar weit davon entfernt, wie eine der hippen Neugründungen daherzukommen, die seit einiger Zeit in den deutschen Ballungszentren aus dem Boden schießen. Und doch weht durch die eher altbackenen Räumlichkeiten ein Start-up-Wind. Das liegt nicht etwa nur am sonst eher in coolen Werbeagenturen üblichen Tischfußballtisch, sondern wird vor allem durch den Firmenchef verkörpert.

Sebastian Koeppel ist Anfang 40, Urenkel der Gründerin Bertha Becker und half früher in seinen Schulferien in der Firma aus, die damals noch seinen beiden Onkeln gehörte. Koeppel selbst wuchs in Wolfsburg auf, studierte BWL in Würzburg und stieg danach direkt in das Unternehmen ein, dessen geschäftsführender Gesellschafter er heute ist. Das hört sich nach einem ziemlich klaren Lebenslauf an, doch ganz störungs- und konfliktfrei war der Weg nicht – zwischenzeitlich verließ Koeppel das Unternehmen, wanderte stattdessen sinnsuchend durch Deutschland und kehrte nach knapp zwei Jahren doch noch zurück nach Nörten-Hardenberg, um dort endgültig die Nachfolge seiner Onkel anzutreten.

In Koeppels Büro steht eine Sitzecke, wie man sie manchmal noch in älteren Wirtshäusern oder Berghütten sieht. Aus den Zimmerecken fixieren den Besucher ein Fasan und andere ausgestopfte Waldbewohner. Dieser Raum – früher das Büro seines Onkels – steht ohne Frage für das Gestern von Beckers Bester. Das weiß natürlich auch Koeppel, der den wartenden Besucher zum Gespräch dann auch lieber in ein anderes, deutlich moderneres Zimmer führt. Hier lässt es sich leichter reden über zeitgeistige Themen wie Crowdsourcing, Mitarbeiterkultur oder Glyphosat.

Als mittelständischer Fruchtsafthersteller befindet sich Beckers Bester in einer schwierigen Marktlage. Um sich im hochkompetitiven Umfeld behaupten zu können, hat sich der niedersächsische Familienbetrieb deshalb intensiv mit seiner Markenpolitik beschäftigt. Mit welchem Resultat, lesen Sie in unserem ausführlichen Porträt in markenartikel 10/2018. Zur Heftbestellung geht es hier.  


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tor 17.10.2018