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Autokonzerne kaufen im Bereich neuer Technologien zu

Die Autokonzerne bereiten sich auf die bevorstehenden Revolutionen in der Autoindustrie bevor und verstärken sich durch gezielte Zukäufe im Bereich neuer Technologien: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Transaktionen, die ausschließlich den Erwerb neuer Technologien zum Ziel hatten – etwa im Zusammenhang mit autonomem Fahren, Vernetzung und Elektromobilität – um gut ein Viertel von 104 auf 131, ihr Anteil am gesamten Transaktionsgeschehen kletterte von neun auf elf Prozent.

Das stärkste Plus gab es im Bereich autonomes Fahren: Die Zahl der Transaktionen, bei denen entsprechende technologische Kompetenzen zugekauft wurden, stieg von 20 auf 36, nachdem im Jahr 2015 gerade einmal zehn Deals in diesem Segment gezählt worden waren. Ebenfalls kontinuierlich zugenommen haben in den vergangenen Jahren die Aktivitäten im Bereich Antriebsstrang – darunter fallen Zukäufe in den Segmenten Batterietechnologie, Elektrifizierung und Ladetechnologie: 2017 wurden 42 derartige Übernahmen und Beteiligungen gezählt. 2016 waren es 38, 2015 nur 27.

Das sind Ergebnisse einer Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY, Stuttgart, die M&A-Transaktionen in der weltweiten Automobilindustrie untersucht.

Deutsche Autokonzerne bei M&A-Transaktionen ganz vorn dabei

Der Gesamtmarkt verharrte etwa auf dem Niveau des Vorjahres: So wurden in der weltweiten Automobilindustrie 1.238 Unternehmenstransaktionen durchgeführt – das waren zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Daimler war im vergangenen Jahr unter den Automobilherstellern mit insgesamt acht Zukäufen der aktivste Käufer – gefolgt von Renault (7 Transaktionen) und der Volkswagen Gruppe (5 Transaktionen).

Noch stärker als die Hersteller haben sich allerdings im vergangenen Jahr einige Zulieferer auf dem M&A-Markt engagiert: Die australische AMA Group führt mit elf Transaktionen das Ranking an, gefolgt von der chinesischen Wuxi Commercial Mansion Grand Orient mit acht Transaktionen.

Bei reinen Technologie-Deals führt ebenfalls Daimler mit 6 Transaktionen das Ranking an – gefolgt vom britischen Zulieferer Aptiv (ehemals Delphi) mit 5 Transaktionen, Continental (4) und Volkswagen (3).

Übernahme von Stahlgruber größter Automotive-Deals des Jahres

Der größte M&A-Deal im Automobilsektor war im vergangenen Jahr die Übernahme des deutschen Autoteilehändlers Stahlgruber durch die US-amerikanische LKQ für knapp 2,1 Milliarden US-Dollar. Mit 2,0 Milliarden US-Dollar war der Erwerb des britischen Autoteilehändlers Alliance Automotive Group durch die US-amerikanische Genuine Parts der zweitgrößte Deal des Jahres.

Im Technologiebereich war der Kauf des chinesischen Busherstellers Shanghai Sunlong durch das chinesische Technologieunternehmen Dongxu Optoelectronic Technology mit 490 Millionen US-Dollar die größte Transaktion, gefolgt von der Übernahme des Start-ups für autonomes Fahren nuTonomy durch die britische Delphi Automotive für 450 Millionen US-Dollar. Für 338 Millionen US-Dollar kaufte Porsche SE den Karlsruher Software-Entwickler PTV – das war der viertgrößte Technologie-Deal im vergangenen Jahr und die größte derartige Transaktion mit deutscher Beteiligung.


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vg 17.10.2018