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Ziele für 2016: Zwischen Entschleunigung und Sparsamkeit

Die Deutschen wünschen sich im Jahr 2016 vor allem mehr Zeit für sich selbst, für Freunde und für die Familie. Knapp dahinter folgt die Absicht, mehr finanzielle Rücklagen zu bilden. Deutlich seltener werden hingegen Ziele genannt, die zur Selbstverwirklichung und zum Entdecken neuer Möglichkeiten dienen.

Dies geht aus einer Repräsentativbefragung der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervor, in der über 2.000 Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews nach ihren persönlichen Zielen für das kommende Jahr gefragt wurden. "In einer immer schnelllebigeren Welt, die wenig Beständigkeit und Zeit zum Durchatmen bietet, wird Zeit zum kostbarsten Gut. Durch die zunehmenden Anforderungen im und an den Beruf, die ständig steigenden Möglichkeiten in der Freizeit und die fortwährenden Aufgaben des Alltags haben viele Bürger zunehmend das Gefühl, dass die Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu kurz kommt. In der Konsequenz wünschen sie sich mehr Zeit für sich, ihre Familie und Freunde", so der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung, Prof. Dr. Ulrich Reinhardt.

Singles wollen Zeit mit Freunden, kinderlose Paare mehr Zeit für sich

Die Top 3 der persönlichen Ziele der Deutschen spiegeln das Bedürfnis nach Zeit wider. Bei der Auswertung der Repräsentativbefragung zeigen sich zahlreiche signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen. So legen Ostdeutsche mehr Wert auf Familienzeit als Westdeutsche, Männer wünschen sich mehr Zeit für Freunde und Frauen bevorzugen dagegen mehr Zeit für sich selbst. Innerhalb der Berufsgruppen nennen Selbstständige/Freiberufler am häufigsten das Bedürfnis, öfter die Familie zu sehen und mehr Zeit für individuelle Interessen zu haben. Gleichzeitig stellen sie von allen Berufsgruppen die Freunde am weitesten hinten an.  

Innerhalb der Altersgruppe 24 bis 49 Jahre entscheidet der Familienstand über die Prioritäten: So beabsichtigen besonders häufig kinderlose Paare, sich in 2016 mehr Zeit für sich selbst zu nehmen. Eltern wollen dagegen das Familienleben intensiver erleben und Singles öfter Freunde treffen.  

Finanzielle Sicherheit statt Erfüllung eines Traums

Die Mehrheit der Bevölkerung plant, 2016 finanzielle Rücklagen zu bilden und damit dem eigenen Wunsch nach Sicherheit nachzukommen. Dagegen plant nicht einmal jeder Dritte, sich in Zukunft einen lang gehegten Traum zu erfüllen.  

Reinhardt: "Die Diskussionen über geringe Rentenansprüche, sinkendes Rentenniveau oder Altersarmut haben Spuren hinterlassen. Trotz niedriger Zinsen und schwankender Aktienindexe planen breite Bevölkerungsschichten, zukünftig mehr Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen. Die Erfüllung eines Traum wird dagegen weiter verschoben."

Innerhalb der Bevölkerung bestätigen sich hierbei einerseits einige Erwartungen, anderseits zeigen sich aber auch überraschende Ergebnisse. So planen besonders die mittleren Altersgruppen, mehr Geld beiseitezulegen. Aber auch die jüngeren Bundesbürger wollen zukünftig mehrheitlich finanzielle Rücklagen bilden. Bei der Erfüllung eines Traumes äußern sich alle Altersgruppen zurückhaltend, selbst bei den unter 35-Jährigen will nur jeder Dritte 2016 diesen auch in die Realität umsetzen.  

Innerhalb der Einkommensgruppen ist die Bereitschaft, Geld zu sparen (und zweifellos auch die Möglichkeit) bei den besserverdienenden Haushalten deutlich höher als bei den Haushalten mit einem geringen Einkommen.  

Anderseits wollen sich mehr Geringverdiener in Zukunft einen Traum erfüllen als Besserverdiener. Insgesamt wollen bei den einkommensschwachen Haushalten sogar mehr ihr Leben im Hier und Jetzt genießen, als Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen. Ganz anders sehen dies die Besserverdienenden: Unter ihnen ist der Anteil der Risikominimierer doppelt so hoch wie der Anteil der Traumerfüller.



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vg 04.01.2016