Deutsche sind in Wirtschaftsfragen am geduldigsten
Geduld ist im wirtschaftlichen Leben eine wichtige Tugend. Wer nicht abwarten kann, nimmt zum Beispiel leichtfertig Kredite auf, um sich schneller etwas leisten zu können. Aber wie sieht das im internationalen Vergleich aus? Trifft es zu, dass Menschen in manchen Ländern eher das schnelle Geld bevorzugen, andere abwarten können? In einer groß angelegten Studie haben diese Frage Prof. Mei Wang (WHU Vallendar), Prof. Marc Oliver Rieger (Universität Trier) und Prof. Thorsten Hens (Universität Zürich) beantwortet. Die Geduldigsten sind demnach die Deutschen.
In ihrer Arbeit, die im Journal of Economic Psychology erscheint, haben die Forscher Zeitpräferenzen (also Geduld) in 52 Ländern weltweit gemessen. Testpersonen mussten sich dabei entscheiden, ob sie eine bestimmte Auszahlung lieber sofort oder eine etwas höhere Auszahlung in einem Monat bevorzugen. Der Anteil der Personen, die warten wollten, war in Deutschland am höchsten. Es folgten die Schweiz auf Platz zwei und Belgien auf Platz drei. Auf den letzten beiden Plätzen lagen Tansania und Nigeria.
Kulturelle Unterschiede prägen die Geduld in einem Land
Natürlich spielt die wirtschaftliche und politische Stabilität eines Landes eine große Rolle, so die Autoren: Bei großer Unsicherheit über die Zukunft liege es nahe, eine sofortige Zahlung zu bevorzugen. Dadurch allein ließen sich die Unterschiede aber nicht erklären, heißt es in der Studie. Das zeige beispielsweise folgender Vergleich: Die USA erreichte nur Platz 24, aber das deutlich weniger wohlhabende Tschechien Platz 9.
Genauere Analysen belegen laut Studie, dass kulturelle Unterschiede die Geduld in einem Land prägen. Insbesondere südeuropäische Länder wie Italien, Spanien und Griechenland landeten am Ende der Tabelle. Hinter den Problemen der Eurozone in den vergangenen Jahren steckt also laut den Studienautoren mehr: ein tiefer, augenscheinlich kulturell verankerter Unterschied in den Zeitpräferenzen, der quer durch die Euroländer verläuft. Die Studie legt nahe, dass die mit den Zeitpräferenzen verbundenen Schwächen im mittel- und langfristigen Handeln und Planen die Kreditwürdigkeit eines Landes beeinträchtigen.
Auch andere Themen, die langfristiges Denken erfordern, hängen mit den gemessenen Zeitpräferenzen zusammen, insbesondere Umweltschutz und Innovationskraft, heißt es weiter.
Liste der geduldigsten Länder:
1. Deutschland
2. Schweiz
3. Belgien
4. Finnland
5. Niederlande
6. Norwegen
7. Schweden
8. Dänemark
9. Tschechische Republik
10. Hongkong
Liste der ungeduldigsten Länder:
43. Griechenland
44. Spanien
45. Neuseeland
46. Italien
47. Bosnien und Herzegowina
48. Russland
49. Chile
50. Georgien
51. Tansania
52. Nigeria
In ihrer Arbeit, die im Journal of Economic Psychology erscheint, haben die Forscher Zeitpräferenzen (also Geduld) in 52 Ländern weltweit gemessen. Testpersonen mussten sich dabei entscheiden, ob sie eine bestimmte Auszahlung lieber sofort oder eine etwas höhere Auszahlung in einem Monat bevorzugen. Der Anteil der Personen, die warten wollten, war in Deutschland am höchsten. Es folgten die Schweiz auf Platz zwei und Belgien auf Platz drei. Auf den letzten beiden Plätzen lagen Tansania und Nigeria.
Kulturelle Unterschiede prägen die Geduld in einem Land
Natürlich spielt die wirtschaftliche und politische Stabilität eines Landes eine große Rolle, so die Autoren: Bei großer Unsicherheit über die Zukunft liege es nahe, eine sofortige Zahlung zu bevorzugen. Dadurch allein ließen sich die Unterschiede aber nicht erklären, heißt es in der Studie. Das zeige beispielsweise folgender Vergleich: Die USA erreichte nur Platz 24, aber das deutlich weniger wohlhabende Tschechien Platz 9.
Genauere Analysen belegen laut Studie, dass kulturelle Unterschiede die Geduld in einem Land prägen. Insbesondere südeuropäische Länder wie Italien, Spanien und Griechenland landeten am Ende der Tabelle. Hinter den Problemen der Eurozone in den vergangenen Jahren steckt also laut den Studienautoren mehr: ein tiefer, augenscheinlich kulturell verankerter Unterschied in den Zeitpräferenzen, der quer durch die Euroländer verläuft. Die Studie legt nahe, dass die mit den Zeitpräferenzen verbundenen Schwächen im mittel- und langfristigen Handeln und Planen die Kreditwürdigkeit eines Landes beeinträchtigen.
Auch andere Themen, die langfristiges Denken erfordern, hängen mit den gemessenen Zeitpräferenzen zusammen, insbesondere Umweltschutz und Innovationskraft, heißt es weiter.
Liste der geduldigsten Länder:
1. Deutschland
2. Schweiz
3. Belgien
4. Finnland
5. Niederlande
6. Norwegen
7. Schweden
8. Dänemark
9. Tschechische Republik
10. Hongkong
Liste der ungeduldigsten Länder:
43. Griechenland
44. Spanien
45. Neuseeland
46. Italien
47. Bosnien und Herzegowina
48. Russland
49. Chile
50. Georgien
51. Tansania
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