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IoT: Deutschland fällt hinter USA und Asien zurück

Das Internet of Things (IoT) ist in zehn Jahren da. Dies sagen 72 Prozent der VDE-Mitgliedsunternehmen, die der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik für den 'VDE-Trendreport 2016 Internet of Things / Industrie 4.0' anlässlich der Hannover Messe befragt hat. Acht von zehn Unternehmen sind aber besorgt, dass Deutschland im Innovationswettlauf angesichts der US-Dominanz bei der technischen Software und Internet-Plattformen zurückfällt. Nur eins von zehn Unternehmen ist der Meinung, dass die Hochschulen auf das Thema IoT gut vorbereitet sind. Die Hälfte der Befragten sieht die Gefahr, dass die deutsche Industrie zu lange an klassischen Technologien, Methoden, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen festhält.

Auf die Frage, ob ihr Unternehmen sich bereits mit IoT befasst, bejahen dies nur drei von zehn Unternehmen. Entsprechend zurückhaltend schätzen die Unternehmen die aktuelle Position Deutschlands im internationalen Innovationswettlauf ein.

Europa ist Schlusslicht bei IoT, USA vorn

Die überwältigende Mehrheit sieht beim IoT die USA an der Spitze. 52 Prozent halten die Vereinigten Staaten für den Vorreiter, 36 Prozent für gut aufgestellt. Auf Platz 2 folgt Asien, das 29 Prozent als Vorreiter und 50 Prozent als gut aufgestellt einstufen. Insbesondere Korea und Japan erzielen hier gute Werte. Schlusslicht im Dreikampf der Industriekontinente ist Europa. Nur sechs Prozent der befragten Unternehmen sehen Europa als Vorreiter, nur sieben Prozent Deutschland. Zum Ländervergleich: Südkorea trauen 23 Prozent die Führungsrolle zu, Japan 25 Prozent und China 20 Prozent.

Dabei glaubt über die Hälfte der befragten VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschulen, dass das Internet der Dinge mit Industrie 4.0 eine wichtige Basis für die Stärkung des Industriestandortes Europa bilden könnte. Vier von zehn befragte Unternehmen erkennen im Internet der Dinge gerade für mittelständische Unternehmen einen vielversprechenden Markt.

Haupthindernisse sind fehlende IT-Sicherheit und IKT-Infrastruktur

Die mit Abstand größte Barriere für die Ausbreitung des Internets der Dinge ist für 74 Prozent der Unternehmen das Thema IT-Sicherheit. Neun von zehn Unternehmen sehen IT-Sicherheit als erfolgskritisch für IoT und andere digitale Anwendungen wie beispielsweise Industrie 4.0. Fehlende Normen und Standards sowie eine unzureichende IKT-Infrastruktur bemängeln jeweils 50 Prozent. Drei von zehn Unternehmen sehen in der Komplexität und im mangelnden Reifegrad bzw. technischen Hürden Hindernisse.

Wie Deutschland im Innovationswettlauf mit Amerika und Asien aufholen kann, ist für die Mehrheit der Befragten klar: Der flächendeckende Ausbau der Breitband-Infrastruktur muss vorangebracht werden. Weitere Themen sind die schnelle Entwicklung und Nutzung des Kommunikationsstandards 5G sowie die Stärkung des Mikroelektronik-Standortes Deutschland / Europa.

Standortchancen nutzen

59 Prozent der Unternehmen sind davon überzeugt, dass IoT die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes stärkt. Für die Befragten profitieren von den verknüpften Strukturen des Internet der Dinge vor allem die Dienstleistungssektoren (52 %), der Maschinen- und Anlagenbau sowie der Automobilbau (je 49 %). Etwa jeder Dritte prognostiziert einen deutlichen Mehrwert für die Medizintechnik, Elektroindustrie, IKT-Branche und Energiebranche. Ebenso viele glauben an ein Mehr an Arbeitsplätzen für die Gesamtwirtschaft.

Neue Geschäftsmodelle und neue Produkte und Systeme sind für die Befragten die Hauptchancen des IoT. Pluspunkte sind zudem Effizienzsteigerungen und die enge Vernetzung von Prozessen im Unternehmen und mit Kunden. Bessere Ressourcennutzung, erhöhte Transparenz und Kostenreduktion sowie eine höhere Lebensqualität werden ebenfalls als Nutzen gesehen.

Der 'VDE-Trendreport 2016 Internet of Things / Industrie 4.0' kostet 250 Euro und ist im InfoCenter unter www.vde.com erhältlich.


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vg 26.04.2016