ANZEIGE

ANZEIGE

Industrie 4.0: Zusätzlicher Wertbeitrag von 420 Mrd. Euro

Der Wandel der Industrie hin zu Industrie 4.0 ist mehr als ein reines Technologiethema, denn er wird sowohl die Strategie vieler Unternehmen, als auch die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik stark beeinflussen. Die Unternehmensberatung Roland Berger stellt deshalb in ihrer Studie "The Industrie 4.0 transition quantified" einen Ansatz vor, der die positiven Effekte des digitalen Wandels sichtbar macht. Schlüssel ist die Betrachtung der Kapitalrendite (Return on Capital Employed – ROCE) in der verarbeitenden Industrie. Das Ergebnis auf das eingesetzte Kapital zeigt, wie durch Industrie 4.0 Rentabilität und Kapitalnutzung gleichzeitig optimiert werden können und welche Effekte sich dabei für Unternehmen, Länder und Arbeitsmarkt ergeben.

"Industrie 4.0 darf nicht mit Automatisierung verwechselt werden. Denn durch die Automatisierung werden Produktionsprozesse nur durch eine höhere Kapitalbindung effizienter", sagt Thomas Rinn, Partner von Roland Berger und Leiter des globalen Competence Centers Engineered Products & High Tech. "Ein effizienterer Einsatz des Kapitals wird erst durch Industrie 4.0 möglich."

Am Beispiel eines Automobilzulieferers hat Roland Berger errechnet, dass durch die Umstellung der Produktion auf Industrie 4.0 der ROCE um 25 Prozentpunkte auf 40 Prozent verbessert werden könnte. Zudem wäre eine Verbesserung der Maschinenauslastung von 65 Prozent auf 90 Prozent möglich.

Deutschland kann ROCE von 12 auf über 30 Prozent steigern

Um diese positiven Effekte gesamtwirtschaftlich zu nutzen, haben viele Länder politische Initiativen angestoßen, um ihre Fertigungsindustrie auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0 zu unterstützen, so die Studienautoren. In Deutschland stehe die Digitalisierung der Produktion ganz oben auf der politischen Agenda. Denn durch den konsequenten Ausbau von Industrie 4.0 konnte Deutschland als einziges Land weltweit in den vergangenen 15 Jahren seinen ROCE erheblich verbessern, heißt es weiter. Bei gleichbleibendem Kapitaleinsatz stieg die Kapitalrendite von zöwlf Prozent im Jahr 2000 auf über 30 Prozent im Jahr 2014.

Potenzieller Wertbeitrag für Westeuropa: 420 Milliarden Euro

Die Umstellung der Produktion auf die digitale Fertigung, so die Roland Berger-Experten, hätte klare positive Effekte für Westeuropa. Denn intelligente, digital vernetzte Systeme und Prozessketten würden weniger Kapital binden und die Kapitalrendite verbessern. So gehen die Studienautoren davon aus, dass der ROCE in Westeuropa durch den verstärkten Einsatz von Industrie 4.0 von heute 18 Prozent auf 28 Prozent in 2035 steigen wird. Dies könne zu einem zusätzlichen Wertbeitrag von 420 Milliarden Euro durch höhere Gewinne und weniger gebundenes Kapital führen.

Industrie 4.0 könnte rund 10 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen

"Durch Industrie 4.0 wird sich außerdem die Arbeitswelt deutlich verändern", prognostiziert Roland Berger-Partner Max Blanchet. "Traditionelle Jobs in der Industrie werden verloren gehen, dafür können in Westeuropa bis zu zehn Millionen neue Arbeitsplätze entstehen – vor allem im Bereich Dienstleistung und IT. Denn die neue Art und Weise, wie zukünftig produziert und gearbeitet wird, verändert die Geschäftsmodelle und somit viele Jobprofile."

So schätzen die Roland Berger-Autoren, dass alleine im Bereich Dienstleistung und IT rund sieben Millionen Arbeitsplätze hinzukommen werden. Denn schließlich benötigten europäische Firmen gut qualifiziertes Personal, um ihre Entwicklung in Richtung Digitalisierung schnell voranzutreiben. "In Summe ergibt sich ein positiver Effekt: Industrie 4.0 kann mit neuen zusätzlichen Arbeitsplätzen Jobverluste überkompensieren", so Rinn.

Die Studie finden Sie hier.


zurück

vg 26.04.2016