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Maschinen- und Anlagenbau stark von Produktpiraterie betroffen

70 Prozent der im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) versammelten Unternehmen waren 2015 von Produkt- oder Markenpiraterie betroffen (2014: 71 %). Der geschätzte Schaden beträgt 7,3 Milliarden Euro jährlich. Gegenüber 2014 ist dies ein Rückgang des Schadens um geschätzte 600 Millionen Euro. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage zu Produktpiraterie unter den mehr als 3.100 Mitgliedern des VDMA.

Großteil der Plagiate stammt aus China

Die Volksrepublik China ist bei den Nennungen der Unternehmen als Herstellungsland auf einen neuen Höchstwert von 83 Prozent geklettert, ein Zuwachs um elf Prozent im Vergleich zu 2014. Auf dem zweiten Platz folgen erneut Plagiate aus Deutschland mit 24 Prozent (+ 1 %). Indien ist mit 19 Prozent (±0 %) nach 2012 wieder auf dem dritten Platz geklettert.

48 Prozent der Befragten sehen durch Plagiate den Anlagenbetrieb in Gefahr, 39 Prozent berichten von Gefahren für den Menschen (z.B. auf Kundenseite in der Nahrungsmittelindustrie oder bei Industriearmaturen). Die am stärksten betroffenen Branchen im Maschinen- und Anlagenbau sind Motoren und Systeme (92 %), Kunststoff- und Gummimaschinen (92 %) und Textilmaschinen (91 %).

Wettbewerber ist am häufigsten Plagiateur bzw. Auftraggeber

Der Wettbewerber wird von 76 Prozent (+5 %) der Unternehmen mit Abstand am häufigsten als Plagiateure/Auftraggeber genannt. Dahinter folgen mit 27 Prozent Underground Factories. Das Phänomen Kunden als Plagiateure ist um sieben Prozent auf nun 16 Prozent zurückgegangen.

Reverse Engineering ist mit 69 Prozent die meistgenannte Ursache von Plagiaten, gefolgt von Know-how-Abfluss, z.B. durch ehemalige Mitarbeiter, mit 32 Prozent. Von Industriespionage berichten immerhin 13 Prozent der Unternehmen. Komponenten sind mit 62 Prozent die beliebtesten Plagiate, Designplagiate sehen knapp die Hälfte der Betroffenen (47 %). Der Nachbau ganzer Maschinen ist dagegen um 10 Prozentpunkte zurückgegangen (41 %).

Mehr als 80 Prozent setzen auf Schutzrechtsanmeldungen

Schutzrechtsanmeldungen sind noch immer das präventive Mittel der Wahl, mehr als 80 Prozent der Unternehmen setzen auf Patente, Marken & Co. Recht durchsetzen: zivilgerichtliches und außergerichtliches Vorgehen sind die häufigsten Aktivitäten nach Plagiatsentdeckung.

39 Prozent der Unternehmen, die keine technischen Schutzmaßnahmen einsetzen, sind diese einfach zu teuer. 30 Prozent der Unternehmen ist die Vielfalt zu groß.


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vg 27.04.2016