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Ein gutes Drittel der Haushalte sieht sich als Flexitarier

Über das Thema Ernährung lässt es sich bekanntlich sehr gut streiten. Eines ist aber klar: Aus Achtsamkeit für ihre Gesundheit reduzieren immer mehr Menschen den Fleischkonsum, ohne dabei völlig auf den Genuss eines Steaks oder einer Bratwurst zu verzichten. Die Gruppe dieser sogenannten Flexitarier ist in den vergangenen Jahren immer weiter gewachsen, zeigen Zahlen von GfK. Ein gutes Drittel der Haushalte in Deutschland rechnet sich demnach dieser Gruppe zu. Damit ist sie etwa sieben Mal so groß wie die Zahl der Haushalte, in denen mindestens ein Vegetarier lebt.

Gesundheit wichtiger Grund für Reduzierung des Fleischverzehrs

Laut GfK steigt der Anteil der Flexitarier mit zunehmendem Alter. Er ist bei den über 70-Jährigen fast doppelt so hoch wie bei den unter 40-Jährigen. Die Sorge um die Gesundheit entwickelt sich fast durchgängig parallel zum Anteil der Flexitarier. Man kann also davon ausgehen, dass die Achtsamkeit für die Gesundheit in allen Altersgruppen ein wichtiger Grund dafür ist, weniger Fleisch zu essen und der entscheidende Grund dafür, dass der Anteil der Flexitarier in den älteren Haushalten um so viel höher ist, sachreiben die Marktforscher.

Was die Vegetarier-Haushalte angeht, verhält es sich genau andersherum: Ihre Zahl ist in den jüngeren Haushalten doppelt bis dreimal so hoch wie in den älteren. Da die Vegetarier sich eher durch ethischmoralische Ansprüche wie Tierwohl und Umweltschutz leiten lassen, prognostiziert GfK, dass ihr anteil in den kommenden Jahren ansteigen wird, da man solche Überzeugungen nicht einfach so über Bord werfe, wenn man älter wird. Auch die Zahl der Flexitarier werde weiter zunehmen.

Fleischersatzprodukte erleben einen Boom 

Kein Wunder, dass laut GfK Consumer Scan die Fleischersatzprodukte derzeit einen Boom erleben. Flexitarier haben im aktuellen Jahreszeitraum (MAT 03/2016) zwanzig Prozent weniger Fleisch und achtzehn Prozent weniger Wurst gekauft, aber fast vierhundert Prozent mehr Fleischersatzprodukte als Nicht-Flexitarier. Sie sind damit laut den Marktforschern – mehr noch als die Vegetarier – die eigentlichen Träger des Veggie-Booms in Deutschland, auch wenn die Vegetarier pro Haushalt deutlich mehr für diese Lebensmittel ausgeben.

Insgesamt wurden Fleischersatzprodukte und pflanzliche Brotaufstriche im vergangenen Jahr von mehr als 14 Mio. Haushalten mindestens einmal gekauft. Der Anstieg der Käuferreichweite ist damit gegenüber den Vorjahren größer geworden, so GfK. Und auch im ersten Quartal des laufenden Jahres haben erneut fast sieben Prozent mehr Käufer zu einem Veggie-Produkt gegriffen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Umsatz mit grünen Lebensmitteln übersteigt die 300 Mio. Euro-Marke

Ähnliches gilt für die Umsätze. Die Wachstumsraten lagen hier zuletzt zwischen 22 und 32 Prozent pro Jahr; 2015 überstieg der Gesamtumsatz mit den grünen Lebensmitteln erstmals die Marke von 300 Mio. Euro. Aktuell ist das Umsatzwachstum immer noch zweistellig, hat sich gegenüber dem Vorjahr aber etwas abgeschwächt. Das mag auch daran liegen, dass nun vermehrt Handelsmarken in den Markt kommen, so die Gfk-Autoren. Diese machten im ersten Quartal 2016 schon 19 Prozent des Umsatzes aus (gegenüber 10 % im Vorjahresquartal). Sie liegen aber durchschnittlich um ca. 30 Prozent unter dem Preis der Marken.


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vg 06.05.2016