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Zahl der nationalen Modehändler sinkt um zehn bis 20 %

Aktuelle Insolvenzen zeigen, dass die Geschäftsmodelle vieler klassischer Player der Mode- und Lifestylebranche mit der aktuellen Marktsituation nicht Schritt halten können. Die hohe Wettbewerbsdynamik, verursacht durch den Erfolg des Online-Modehandels sowie das Vordringen von Herstellern in den Endkundenvertrieb, sorgt für Druck.

Konsolidierung schreitet voran

Bei unveränderter strategischer Ausrichtung und Marktbearbeitung erwartet das Beratungsunternehmen Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) deshalb, dass sich die Zahl der nationalen Modehändler bis 2020 um zehn bis 20 Prozent reduzieren wird. Auch auf der Herstellerseite verschärft sich der Konsolidierungstrend. Welche Strategien Unternehmen ergreifen sollten, um dieser Tendenz aktiv zu begegnen und entgegenzuwirken, zeigt die W&P-Studie 'Mode- und Lifestylebranche im Umbruch – Strategien für Gewinner'.

"Wir gehen davon aus, dass die Konsolidierung voranschreitet und rund zehn große nationale oder regionale Größen das Wholesale-Geschäft unter sich ausmachen werden", so Studienautor Philipp Prechtl. Die Tendenz bei Herstellern zeige in die gleiche Richtung: Von rund 370 Herstellern mit Umsätzen zwischen zwei und 50 Mio. Euro könnten sich laut Studie mittelfristig rund 30 Prozent verabschieden. Anbieter ohne klare strategische Ausrichtung und operativ konsequente Marktbearbeitung würden demnach erheblich Umsatz- und Ertragskraft einbüßen und bisher auch unbekannten Akteuren die Bühne überlassen.

Individualisierung, Emotionalisierung, Digitalisierung & Co.

Die W&P-Studie zeigt aber Wege aus dem Dilemma und Trends, die Unternehmen der Mode- und Lifestylebranche ausreichend Potenzial zur überlebenswichtigen Differenzierung bieten würden:

• Individualisierung: Maßanfertigungen und Self-Design werden für die Masse erschwinglich und führen zu einer völlig neuen Form des eigenen Lebens-Stils.
• Emotionalisierung: Eventisierung und außergewöhnliche Serviceleistungen sind der Schlüssel zur dauerhaften Kundenbegeisterung -bindung.
• Digitalisierung: Die Digitalisierung am Frontend und Backend ist unerlässlich und bietet aktuell noch umfassende Differenzierungsmöglichkeiten zur Umsatz- und Ertragssteigerung.
• Vertikalisierung: Der Trend zum eigenen Retail bleibt zwar lukrativ, der Wholesale erlebt jedoch ein Revival in anderer Form.
• Authenzität: Eine authentische und starke Markenpositionierung wird zunehmend zum Erfolgstreiber. Dabei gilt zunehmend die Erfolgsformel: Großen Marken genügen kleine Logos.
• Neo-Ökologie: Umweltbewusstsein in Materialeinsatz und Herstellungsprozess gewinnt noch stärker an Bedeutung und wird künftig zu einem Haupteinflussfaktor der Kaufentscheidung.  

Konsequent aus Sicht des Endverbrauchers denken

Konkrete Handlungsempfehlungen der Berater haben die W&P-Berater auch: "Konsequent aus Sicht des Endverbrauchers denken, alle Entscheidungen an der Marke ausrichten, Trends aufgreifen und dennoch die Komplexität in Sortiment und Vertrieb ganzheitlich steuern", schreiben sie. Wer zudem flexible Kostenstrukturen aufsetze und die Chancen der Digitalisierung in der gesamten Wertschöpfungskette nutze, der werde auch weiterhin in den Kleiderschränken der Konsumenten einen festen Platz haben.

Die Studie kann hier bestellt werden.


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vg 06.05.2016