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Asien bleibt attraktivster Markt für Handelsunternehmen

Asien ist mit China (Platz 1), Indien (Platz 2), Malaysia (Platz 3) und Indonesien (Platz 5) der klare Gewinner des diesjährigen 'Global Retail Development Index' (GRDI), den A.T. Kearney inzwischen zum 15. Mal vorlegt. Der Index bewertet die 30 weltweit attraktivsten Märkte für Handelsunternehmen in Schwellenländern. Ausschlaggebend für eine gute Platzierung sind Faktoren wie wachsender Wohlstand, sozialer Frieden, wirtschaftliche Stabilität und Marktgröße.

Auch deutsche Handelsunternehmen investieren demnach kräftig in Asien: So hat Metro bereits im vergangenen Jahr eine strategische Kooperation mit der Handelsplattform des chinesischen Online-Dienstes Alibaba abgeschlossen, um am wachsenden elektronischen Handel im Reich der Mitte zu partizipieren. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Handelskonzern die Classic Fine Foods Group (CFF) mit Hauptsitz in Singapur übernommen und damit laut A.T. Kearney die Großhandelssparte der Metro Group mit speziellen Kompetenzen in der direkten Belieferung von Hotels, Restaurants und Caterern gestärkt.

Uruguay und Chile nicht mehr unter den Top 30 vertreten

Auf den Plätzen 4 und 6 bis 10 des 'GRDI' folgen Kasachstan, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudia-Arabien, Peru und Aserbaidschan. Lateinamerikanische Länder wie Uruguay und Chile, 2015 noch auf den Rängen 2 und 3, sind diesmal gar nicht unter den Top 30 vertreten. Das Abschneiden von Russland (Platz 22) und Staaten des Mittleren Ostens ist von wirtschaftlichen Problemen und geopolitischer Instabilität belastet.

Neu im Index ist Rumänien mit einer Platzierung als Nummer 24. Dabei profitiert das Land von einem stabilen Wirtschaftswachstum und Erfolgen in der Korruptionsbekämpfung. Die deutsche Discounterkette Lidl will ihr rumänisches Filialnetz in diesem Jahr ebenfalls weiter ausbauen und plant die Eröffnung von mindestens zehn zusätzlichen Standorten. Seit dem vergangenen Dezember ist Lidl rund 190 Geschäften in dem Land vertreten.

Marokko, Algerien und Ägypten rücken in den Fokus

Verstärkt in den Fokus internationaler Retail-Konzerne gerückt sind dem aktuellen Ranking zufolge auch drei nordafrikanische Staaten, die ebenfalls unter den Top 30 gelistet sind, darunter Marokko (Platz 14), Algerien (Platz 18) und Ägypten (Platz 30). Insgesamt verzeichnen die Schwellenländer in den vergangenen 15 Jahren eine rasante Entwicklung: Wuchs die Bevölkerung in den betrachteten Ländern um 21 Prozent (auf 6,2 Milliarden Menschen), stiegen die Handelsumsätze im gleichen Zeitraum um sagenhafte 350 Prozent. Damit geht mittlerweile mehr als die Hälfte der weltweiten Handelsumsätze auf das Konto dieser Märkte, so die Analysten von A.T Kearney.

Vor dem Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher und politischer Instabilität in vielen Regionen der Welt werde E-Commerce zu einer zentralen strategischen Expansionsoption. So übersteige das Umsatzvolumen im Online-Handel nicht nur längst den des stationären Handels in fast allen Märkten, sondern biete darüber hinaus auch bei vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz und überschaubarem Risiko gute Möglichkeiten, in ländliche Regionen vorzudringen oder neue Märkte zu testen.

Handelsumsatz in Schwellenländern wächst auf 22,1 Billionen Dollar

"Die globale Expansion des Handels steht vor einer Zeitenwende", so Dr. Mirko Warschun, Leiter des Beratungsbereichs Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika bei A.T. Kearney. "Dabei spielt - einmal mehr - das Internet die Hauptrolle. Wenn der allgemeine Wohlstand weiter zunimmt und weltweit immer mehr Menschen auch mobil Online-Zugang haben, kann der Handelsumsatz in Schwellenländern bis im Jahr 2030 auf 22,1 Billionen Dollar steigen. Verlangsamt sich dagegen das Wachstum in China und Indien und gewinnen Nationalismus, Zensur und staatliche Regulierung die Oberhand, liegen unsere Prognosen um gut acht Milliarden Dollar niedriger."


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vg 06.06.2016