ANZEIGE

ANZEIGE

Marke verliert an Relevanz beim Autokauf

Der Preis (60 %) sowie der Verbrauch und die Unterhaltungskosten (50 %) sind für die Bundesbürger die wichtigsten Entscheidungskriterien beim Pkw-Kauf. die Marke und das Modell spielen dahingegen nur bei 24 Prozent eine entscheidende Rolle. Das zeigt die Studie 'Was Autokäufer wollen', für die Puls Marktforschung im Mai 2016 im Auftrag der LeaseTrend AG bundesweit 1.000 Privatpersonen, die den Kauf eines Fahrzeugs planen oder vor kurzem ein Fahrzeug gekauft haben, befragt hat.

Mobilität ist Trumpf

Die Studie zeigt, dass sich fast jeder Zweite nach wie vor über sein Fahrzeug identifiziert. 44 Prozent der 1.009 Befragten gaben an, dass ihr Auto für Mobilität und Unabhängigkeit steht. Dieser Gesichtspunkt ist Frauen (54 Prozent) wichtiger als den Männern (40 Prozent). Nur drei Prozent der Befragungsteilnehmer stehen allerdings zu der innigen Beziehung und sehen in ihrem Fahrzeug ein Statussymbol.

17 Prozent der Autokäufer bezeichnen ihr Auto dagegen als reinen Gebrauchsgegenstand. Dabei scheint die Zuneigung mit zunehmendem Alter zu schwinden: Im Gegensatz zur jungen Zielgruppe unter 30 Jahre (12 %) sehen 23 Prozent der über 50-Jährigen das eigene Auto lediglich als Mittel zum Zweck. Gleiches gilt für die Befragten, deren Gehalt unter 2.000 Euro im Monat liegt (20 %).

Für 14 Prozent der Befragten bedeutet das eigene Auto wiederum in erster Linie Spaß, während es für 13 Prozent eine familiäre Notwendigkeit ist. Der finanzielle Aspekt spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle: Nur drei Prozent der Autokäufer sehen ihr Fahrzeug als Kostenfaktor oder würden es als günstigstes Fortbewegungsmittel bezeichnen.

Der Preis entscheidet, Umweltaspekt spielt untergeordnete Rolle

Ob Neu- oder Gebrauchtwagen – der Preis ist für 60 Prozent der Befragten der primäre Entscheidungsfaktor beim Autokauf. Auf dem zweiten Rang landen der Verbrauch und die Unterhaltungskosten (50 %), die vor allem Frauen, der Zielgruppe 50+ und Geringverdienern mit weniger als 2.000 Euro Monatsgehalt (jeweils 57 %) sehr wichtig sind. Den dritten Platz teilen sich die Aspekte Sicherheit und Ausstattung und Komfort, die für 37 Prozent der Autokäufer relevant sind.

Auch wenn klassische Antriebe zunehmend kritisch gesehen werden, spielt der Umweltaspekt bislang nur eine untergeordnete Rolle: Während bei mehr als einem Drittel der Autokäufer Leistung und Fahrverhalten ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, legen nur sechs Prozent der Befragten auf einen alternativen, umweltfreundlichen Antrieb Wert. Gleiches gilt für den Wiederverkaufswert, Finanzierungsangebote sowie die Konnektivität und Fahrerassistenzsysteme, die für die Wenigsten ein Kaufgrund sind.

Präferenzen verschieben sich: Nachhaltigkeit sticht Kaufpreis

Bis zum Jahr 2030 werden sich die Präferenzen beim Autokauf deutlich verschieben: Dann wird eine umweltverträgliche Antriebsvariante für nahezu jeden zweiten Autokäufer das wichtigste Entscheidungskriterium sein (49 % – aktuell 6 %) – dies gilt vor allem für Frauen, Verdiener, deren monatliches Einkommen zwischen 3.000 und 4.000 Euro liegt und Befragte, die älter als 50 Jahre sind. Darüber hinaus werden Verbrauch (48 %) und Sicherheit (39 %) künftig ganz oben auf der Prioritätenliste der Autokäufer rangieren.

Die Kriterien Preis (37 % – aktuell 60 %), Leistung und Fahrverhalten (20 % – aktuell 34 %), Marke und Modell (9 % – aktuell 24 %) sowie Ausstattung und Komfort (22 % – aktuell 37 %) verlieren dagegen deutlich an Relevanz.

Den Trend zur Konnektivität erkennen die Befragten etwas verspätet: Bis 2030 steigt die Bedeutung von Vernetzung und autonomen Fahren von vier auf 29 Prozent und schafft es damit in die Top 5 der relevanten Faktoren beim Autokauf.

Jeder Dritte würde selbstfahrendes Auto kaufen

Obwohl der Komfort deutschen Autofahrern extrem wichtig ist, wären momentan nur 31 Prozent der Befragten dazu bereit, sich ein autonomes Fahrzeug anzuschaffen. Dabei ist die Zustimmung bei Männern (34 %), Autokäufern zwischen 31 und 50 Jahren (38 %) und Top-Verdienern mit einem monatlichen Einkommen von mehr als 4.000 Euro (45 %) am größten.

Nahezu die Hälfte der Befragten (45 %) ist dagegen noch nicht vom Roboteruuto überzeugt, während knapp ein Viertel (24 %) in dieser Hinsicht noch unsicher ist. Am meisten fürchten sie den Kontrollverlust (61 %), Angriffe von Hackern (52 %) und dass der Spaß am Fahren auf der Strecke bleibt (51 %). Darüber hinaus zählen der Datenmissbrauch (44 %) und der Entzug der persönlichen Freiheit (37 %) zu den negativen Aspekten der Roboterfahrzeuge.

Die positiven Seiten der Technologie liegen dagegen in der Vermeidung von Verkehrsunfällen (56 %), dem Komfortgewinn (41 %), Kraftstoffeinsparungen und der gewonnenen Zeit (36 %), die die Befragten für andere Dinge nutzen können.

Mehrheit will keinen Aufpreis für ein autonomes Fahrzeug zahlen

Drei Viertel der befragten Autokäufer sind nicht dazu bereit, einen Aufpreis für die entsprechenden Features zu zahlen. 23 Prozent zeigen sich dagegen zahlungsbereit und würden im Durchschnitt einen Aufpreis von 1.348 Euro akzeptieren. Während potenzielle Autokäufer bis 30 Jahre 1.597 Euro für autonome Fahrfunktionen ausgeben würden, wären die Befragten in der Gehaltsklasse 3.000 bis 4.000 Euro sogar dazu bereit 1.625 Euro drauf zu legen.


zurück

vg 10.06.2016