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Bundesbürger stehen mit großer Mehrheit hinter Europa

Die Bundesbürger unterstützen mit großer Mehrheit die europäische Idee. Aber sie haben große Bedenken, weitere Kompetenzen an die Europäische Union (EU) abzugeben. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa am 22. und 23. Juni 2016 – zeitgleich zur Brexit-Abstimmung - für den Deutschen Sparkassen- und Giroverband in Deutschland durchgeführt hat.

Großes Interesse an Europa

Rund zwei Drittel der Bundesbürger interessieren sich demnach stark für das politische Geschehen in Europa und der Europäischen Union. Weit über 80 Prozent der Befragten finden die Idee, dass die Staaten in Europa wirtschaftlich und politisch enger zusammenwachen, grundsätzlich gut - mehr als vor fünf Jahren. Und eine überwältigende Mehrheit von fast 90 Prozent der befragten Bundesbürger hält es aus heutiger Sicht auch für richtig, dass sich Deutschland für die Einigung Europas eingesetzt hat. Lediglich knapp ein Zehntel findet das nicht richtig.

Europa bringt mehr Vorteile als Nachteile

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger ist auch der Ansicht, dass Deutschland durch sein Engagement für Europa und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union alles in allem mehr Vorteile gehabt hat. Weniger als ein Viertel findet, dass eher die Nachteile überwiegen. Die Vorteile für Deutschland durch die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sehen die Deutschen insbesondere (jeweils mehr als 70 %) im offenen Binnenmarkt, der Sicherung des Friedens und der gemeinsamen Währung. Mehr als zwei Drittel der Befragten finden die offenen Grenzen und die Arbeitnehmerfreizügigkeit vorteilhaft.

EU entscheidet zu viel

Trotz der überaus positiven Grundhaltung zu Europa, zum europäischen Einigungsprozess und zur Europäischen Union steht jedoch etwa die Hälfte der Bundesbürger der Europäischen Union skeptisch gegenüber. Sie meinen, die EU entscheide heute zu viel über Dinge, über die besser die einzelnen Staaten entscheiden sollten. Zwar halten die Bundesbürger mehrheitlich eine einheitliche europäische Verteidigungspolitik, Außenpolitik und Kriminalitätsbekämpfung für sinnvoll. Bei der Sozialpolitik, der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und der Sicherung der Spareinlagen sind jedoch jeweils rund zwei Drittel der Meinung, die Zuständigkeit sollte bei den einzelnen Staaten liegen

Keine weitere Verlagerung von Kompetenzen auf die EU

Nur eine Minderheit – gut ein Viertel – der Bundesbürger sieht in "mehr Europa" im Sinne einer weiteren Verlagerung von Kompetenzen auf die EU ein geeignetes Mittel, um die  Akzeptanz der EU bei den Bürgern zu erhöhen. Rund die Hälfte der Befragten glaubt hingegen, dass dies eher durch eine Rückübertragung von Kompetenzen an die Mitgliedsländer gelingen kann.


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rh 27.06.2016