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Handel: Wenig Bewusstsein für den Digitalwandel

Location-based Services (LBS) können den stationären Handel beleben, bilanziert eine gemeinsame Studie zum digitalen Kaufverhalten vom Handelsverband Deutschland HDE, dem eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein und Bonial.com. Mehr als 77 Prozent der Befragten nutzen demnach diese Services, um sich vor dem Besuch bzw. Kauf im Laden zu informieren.

Insgesamt sucht der stationäre Handel nach Möglichkeiten, für Kunden wieder attraktiver zu werden – verkaufsoffene Sonntage und der Ruf nach gelockerten Öffnungszeiten sind nur einige Ideen, um mehr Konsumenten in die Innenstädte und die Geschäfte zu ziehen. Viele Multichannel-Möglichkeiten wie Artikelreservierung oder Click&Collect sind aber noch nicht im Bewusstsein der Konsumenten verankert.

Laut Studie ein weiterer Trend: Die Befragten interessieren sich größtenteils für lokale Angebote (70 Prozent) – ein Pluspunkt für den stationären Handel. Sind die Kunden vor Ort am POS, bleiben Smartphone oder Tablet in der Tasche. Die Konsumenten benötigen oftmals keine weiteren Informationen zum Produktangebot, da sie sich bereits umfassend vorab online informiert haben. Andererseits ist Hauptgrund für die Abholung von online bestellten Waren im Laden das Sparen von Versandkosten.

„Die diesjährige Zeitreihe zeigt eine bedenkliche Tendenz: Die Mehrzahl der Händler ist nicht dort, wo die Kunden sind. Offensichtlich nehmen viele Händler die Erwartungen ihrer Kunden nicht ernst“, erklärt Prof. Dr. Gerrit Heinemann vom eWeb Research Center und wissenschaftlicher Leiter der Studie. „Das ist ein Alarmsignal, denn die Kunden wenden sich sonst wieder verstärkt dem Online-Handel zu“, so Heinemann. „Auch dieses Warnsignal deutet sich in der aktuellen Zeitreihenanayse an. Demnach haben die Kunden in den letzten beiden Jahren sehr wohlwollend die digitalen Aktivitäten der Händler unterstützt, erleben diesbezüglich aber oft große Frustration, da viele Multi-Channel-Services schlicht und ergreifend nicht funktionieren“, ergänzt Heinemann.   

Die aktuell im vierten Jahr veröffentliche Untersuchung über die „Zukunft und Potentiale von standortbezogenen Diensten für den stationären Handel“ zeigt den aktuellen Stand der standortbezogenen Nutzung von Smartphones (Location-based Services, LBS) im Zeitreihenvergleich zu 2013, 2014 und 2015. Für die bundesweit repräsentative Untersuchung hat das Marktforschungsunternehmen Innofact AG in einer zweistufigen Untersuchung insgesamt 2.020 Personen ab 14 Jahren befragt.



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tor 15.11.2016