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Arbeitswelt 4.0: Betriebe verlangen mehr Flexibilität

Im Zuge der Digitalisierung verschieben sich die Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen, die deutsche Produktions- und Dienstleistungsbetriebe an ihre Mitarbeiter haben: Den Beschäftigten wird deutlich mehr Bereitschaft abverlangt, sich auf die veränderten Prozesse in der Arbeitswelt 4.0 einzustellen. Gleichzeitig attestieren die Betriebe dem deutschen Ausbildungssystem ein hohes Maß an Flexibilität im Anpassungsprozess an den digitalen Wandel.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Betriebsbefragung des ZEW, Mannheim, gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), Nürnberg, im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Die Analysen basieren auf der repräsentativen IAB-ZEW-Arbeitswelt 4.0-Befragung unter 2032 Produktions- und Dienstleistungsbetrieben vom Mai 2016.

Arbeitsinhalte werden im Zuge der Digitalisierung anspruchsvoller

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass rund die Hälfte der deutschen Betriebe bereits Technologien 4.0 nutzt. In allen befragten Betrieben können allerdings nur fünf Prozent beziehungsweise acht Prozent der eingesetzten Betriebsmittel den Produktionsanlagen 4.0 beziehungsweise Büro-  und Kommunikationsmitteln 4.0 zugeordnet werden.

Auch wenn der Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad der Betriebsmittel in deutschen Betrieben noch gering ausfällt, sprechen die Veränderungen für einen Trend in Richtung vollständig automatisierter Prozesse, so die Studienautoren. Die fortschreitende Automatisierung verändert dabei die Tätigkeiten am Arbeitsplatz zu Lasten von Routineaufgaben, im Produktionsbereich auch zu Lasten manueller Aufgaben. Abstrakte Tätigkeiten gewinnen dagegen unabhängig vom Automatisierungsgrad stark an Bedeutung.

"Künftige Arbeitsinhalte werden im Zuge der Digitalisierung insgesamt anspruchsvoller, vielfältiger und komplexer", erklärt Dr. Terry Gregory, Senior Researcher am ZEW und Mitautor der Studie. Die veränderten Arbeitsprozesse spiegeln sich auch in den Anforderungen an die Mitarbeiter wider. So steigen etwa die Anforderungen an übergreifende Kompetenzen wie Prozess-Know-how, interdisziplinäre Arbeitsweise oder überfachliche Fähigkeiten, so zum Beispiel persönliche und soziale Kompetenzen oder Problemlösungskompetenzen. Dem künftigen Arbeitnehmer wird daher eine erhöhte Flexibilität und Bereitschaft abverlangt, sich kontinuierlich an die neuen Anforderungen anzupassen, heißt es in der Studie. Die Veränderungen gingen mit höheren kognitiven Belastungen einher, auch wenn sich gleichzeitig tendenziell die physischen Belastungen am Arbeitsplatz verringere. Bei den Qualifikationsanforderungen zeigt sich eine differenzierte Entwicklung.

Die Studie findet sich hier zum Download.


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vg 21.11.2016