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Studie: Terrorismus bereitet den Deutschen die größten Sorgen

Einwanderung und Terrorismus werden weiterhin als die wichtigsten Herausforderungen für die EU wahrgenommen, wenngleich der Prozentsatz gegenüber dem Frühjahr 2016 leicht gesunken ist. Dies ist ein Ergebnis der Eurobarometer-Umfrage und der Eurobarometer-Spezial-Umfrage 'Die Zukunft Europas' der Europäischen Kommission.

Auf die Frage nach ihren wichtigsten Sorgen/Bedenken wurde von den Bürgern wie bisher am häufigsten die Einwanderung als eines der Hauptprobleme der EU genannt (45 %, -3 Prozentpunkte seit dem Frühjahr 2016). Das Thema Terrorismus (32 %, -7) bleibt das am zweithäufigsten Genannte. Erst mit großem Abstand folgen die Themen Wirtschaftslage (20 %, +1), öffentliche Finanzen der Mitgliedstaaten (17 %, +1) und Arbeitslosigkeit (16 %, +1). Die Einwanderung wird in allen Mitgliedstaaten mit Ausnahme Portugals und Spaniens als das wichtigste Anliegen der EU angegeben.

Auf nationaler Ebene sind die wichtigsten Anliegen Arbeitslosigkeit (31 %, -2) und Einwanderung (26 %, -2). Das Thema Wirtschaftslage nimmt den dritten Platz ein (19 %, unverändert).

Migration und Terrorismus bereiten den Deutschen die größten Sorgen

Schaut man sich die Zahlen für Deutschland an, so zeigt sich, dass Migration von 50 Prozent der Deutschen als größtes Problem auf europäischer Ebene  wahrgenommen wird. An zweiter Stelle folgt Terrorismus: Hier sind 31 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dies sei ein Problem auf europäischer Ebene. Gefragt nach den größten nationalen Problemen nennen 45 Prozetn das Thema Migration und acht Prozent das Thema Arbeitslosigkeit.

Gemeinsame europäische Migrationspolitik erwünscht

Weitere Ergebnisse: Für den Bereich Migration wünschen sich 69 Prozent der Europäer eine gemeinsame europäische Migrationspolitik, und 61 Prozent sind für eine Migration von Menschen aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Allerdings stehen 56 Prozent der Befragten der Einwanderung von Menschen aus Nicht-EU-Ländern ablehnend gegenüber.

Zukunft der EU wird positiv bewertet

In 21 Mitgliedstaaten äußern sich die Befragten überwiegend optimistisch zur Zukunft der EU, im EU-Durchschnitt und in Deutschland sind 50 Prozent optimistisch, in Irland sogar 77 Prozent, in Griechenland hingegen nur 30 Prozent. Seit dem Frühjahr 2016 hat die optimistische Sichtweise in Deutschland acht Prozentpunkte hinzugewonnen, in Ungarn sogar neun Prozentpunkte.

Der positive Trend der Frühjahrsumfrage 2016 hält an, das Vertrauen in die EU hat sich von 33 Prozent auf 36 Prozent erhöht. Das Vertrauen in die nationalen Parlamente und Regierungen ist ebenfalls gestiegen, ist aber nach wie vor geringer als das Vertrauen in die EU.

38 Prozent der Europäer haben ein neutrales Bild der EU; dieser Anteil ist seit dem Frühjahr 2015 unverändert geblieben. Mit 35 Prozent hat das positive Bild der EU etwas zugelegt, während das negative Bild zurückgegangen ist (25 %).

Vier von zehn Europäern sind der Meinung, dass ihre Stimme in der EU zählt; dies liegt knapp unter dem Spitzenwert von 42 Prozent vom Frühjahr 2014 und Frühjahr 2015. 67 Prozent der Europäer fühlen sich als Bürger der EU.

Freizügigkeit für die Bürger wird begrüßt 

82 Prozent der Befragten befürworten europaweit die Freizügigkeit für die Bürger, also im gesamten Binnenmarkt zu leben, zu studieren, Arbeit zu suchen und annehmen, in Deutschland lag die Zustimmung sogar bei 90 Prozent.

Beim Thema Investitionen in der EU sprechen sich 56 Prozent der Befragten dafür aus, Investitionen des Privatsektors mit öffentlichen Geldern auf EU-Ebene zu fördern. 82 Prozent Europäer stimmen der Auffassung zu, dass eine freie Marktwirtschaft mit hohen Sozialstandards einhergehen sollte.

Hintergrund

Die Eurobarometer-Umfrage vom Herbst 2016 (EB 86) wurde vom 3. bis 16. November 2016 in Direktbefragungen durchgeführt. Insgesamt wurden 32.896 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten sowie den Kandidatenländern befragt. Die Eurobarometer-Spezial-Umfrage 451 'Die Zukunft Europas' wurde vom 24. September bis 3. Oktober 2016 in Direktbefragungen durchgeführt. Insgesamt wurden 27.768 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten befragt.


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rh 22.12.2016