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Studie: Jeder zweite Deutsche sieht die Zukunft negativ

Politische Ereignisse wie der Brexit oder die Wahl Donald Trumps im vergangenen Jahr haben das Thema Populismus wieder stark in den medialen Fokus gerückt. Eine weltweite Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt, dass sich viele vom politischen System vernachlässigt fühlen. Auch in Deutschland denkt jeder Zweite (53 %), die traditionellen Parteien und Politiker, kümmerten sich nicht um Leute wie sie. Insgesamt wurden im Rahmen dieser Studie 16.096 Interviews in 22 Ländern durchgeführt.

Knapp sieben von zehn der Befragten glauben, die Wirtschaft ihres Landes sei auf den Vorteil der Reichen und Mächtigen ausgerichtet. In Deutschland schließen sich zwei Drittel dieser Meinung an. Um ihr Land von den Reichen und Mächtigen zurückzuerobern brauche es einen starken Anführer, denken sechs von zehn (63 %) Befragten weltweit. Vor allem in Mexiko (81 %), Peru (74 %) und Ungarn (72 %) glauben die Bürger, es bedarf eines starken Anführers – in Deutschland (34 %) und Schweden (31 %) denkt das nur einer von drei.

Jeder Zweite glaubt an negative Entwicklungen

Im Durchschnitt denken 57 Prozent der Befragten in 22 Ländern, dass sich ihr Land negativ entwickelt. Dabei variiert die Wahrnehmung in den einzelnen Ländern: In Südafrika, Südkorea, Italien und Brasilien wird ein Abwärtstrend am deutlichsten wahrgenommen. In Indien und Kanada dagegen sehen die Menschen die Entwicklung ihres Landes positiver. In Deutschland nehmen 47 Prozent eine zunehmende Schwäche des Heimatlandes wahr. Unter den Befragten, die denken, es ginge mit ihrem Land bergab, herrscht jedoch auch die Meinung vor, dass es sich davon wieder erholen kann. Mehr als die Hälfte (53 %) sind der Meinung, Deutschland könne wieder auf den richtigen Weg gelangen. 23 Prozent jedoch halten den negativen Kurs für irreversibel.

Die Befragten weltweit tendieren zu der Ansicht, ihre Generation hätte ein schlechteres Leben als ihre Eltern (im Durchschnitt 32 % besser, 43 % schlechter). Vor allem in Europa und Asien wird das Leben der Elterngeneration als leichter eingeschätzt. In Deutschland glauben 44 Prozent sie wären schlechter dran als ihre Eltern, 26 Prozent sagen "besser" und 24 Prozent meinen, "genauso". In Ungarn und Frankreich denken sogar sechs von zehn (65 %; 61 %), ihr Leben wäre schlechter.

Deutsche sind skeptisch gegenüber ausländischen Unternehmen

Ein Drittel (34 %) der Deutschen sieht die Öffnung des eigenen Landes für ausländische Unternehmen und den Handel mit dem Ausland als eine Chance. Knapp drei von zehn (28 %) empfinden es dagegen als eine Gefahr für das eigene Land. Der internationale Durchschnitt sieht das Thema positiver: 42 Prozent denken die wirtschaftliche Öffnung des Landes sei eine Chance. In Großbritannien sind es sogar mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) – in Frankreich dagegen lediglich ein Viertel (26 %).


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rh 18.01.2017