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Warenverkehr: USA und China sind Hauptpartner der EU

Im Jahr 2016 blieben die Vereinigten Staaten (610 Mrd. Euro bzw. 17,7 % des gesamten Warenverkehrs der EU) und China (515 Mrd. bzw.14,9 %) die zwei wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union (EU) im Warenverkehr, mit deutlichem Vorsprung vor der Schweiz (264 Mrd. Euro bzw. 7,6 %), Russland (191 Mrd. bzw. 5,5 %), der Türkei (145 Mrd. bzw. 4,2 %) und Japan (125 Mrd. bzw. 3,6 %).

Allerdings zeigen die während der vergangenen Jahre beobachteten Entwicklungen für diese Haupthandelspartner der EU ein höchst unterschiedliches Bild. Nach einem erheblichen und nahezu stetigen Rückgang bis zum Jahr 2011 ist der Anteil der Vereinigten Staaten am Gesamtwarenverkehr der EU wieder angestiegen. Der Anteil Chinas hat sich seit dem Jahr 2000 beinahe verdreifacht und ist von 5,5 Prozent auf 14,9 Prozent im Jahr 2016 gestiegen. Seit 2013 hat sich der Anteil Russlands am gesamten EU-Warenverkehr dahingegen fast halbiert. Gleiches gilt für den Anteil Japans, der sich seit 2000 fast halbiert hat. Der Anteil der Schweiz und der Türkei blieb im gesamten Zeitraum jeweils relativ unverändert.

Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben.

Deutschland oft wichtigstes Ausfuhrbestimmungsland für Mitgliedstaaten

Für fast alle EU-Mitgliedstaaten war im Jahr 2016 bei den Warenausfuhren der wichtigste Handelspartner ein anderer Mitgliedstaat der Europäischen Union. Ausnahmen waren Deutschland, Irland, Malta und das Vereinigte Königreich (mit den Vereinigten Staaten als wichtigstem Ausfuhrbestimmungsland) sowie Litauen (Russland).

In einigen Mitgliedstaaten ging über ein Viertel der Ausfuhren in ein einziges Partnerland. Für die Tschechische Republik (32 % der Warenausfuhren), Österreich (30 %), Ungarn (28 %) und Polen (27 %) war das wichtigste Partnerland Deutschland. Für Malta (27 %) und Irland (26 %) waren es die Vereinigten Staaten, für Portugal hingegen Spanien (26 % der Warenausfuhren). Insgesamt stellte Deutschland für 16 Mitgliedstaaten das wichtigste und für 22 Mitgliedstaaten eines der drei wichtigsten Bestimmungsländer für Warenausfuhren dar.

Im Extra-EU-Handel, d. h. im Handel mit Nicht-EU-Ländern, waren die drei wichtigsten Bestimmungsländer für EU-Ausfuhren die Vereinigten Staaten (21 % aller Extra-EU-Ausfuhren), China (10 %) und die Schweiz (8 %).

Mitgliedstaaten exportieren überwiegend in die EU

Die 28 EU-Mitgliedstaaten führten im Jahr 2016 Waren im Wert von 4 855 Mrd. Euro aus, wovon 3 110 Mrd. (bzw. 64 %) für einen anderen Mitgliedstaat der EU bestimmt waren (Intra-EU-Handel).

Die höchsten Anteile (etwa drei Viertel oder mehr der Waren wurden in andere EU-Mitgliedstaaten exportiert) der Intra-EU-Ausfuhren verzeichneten im Jahr 2016 die Slowakei (85 % aller ihrer Ausfuhren gingen in die EU), die Tschechische Republik (84 %), Luxemburg (83 %), Ungarn (81 %), Polen (80 %), die Niederlande (76 %), Portugal, Rumänien und Slowenien (je 75 %) sowie Estland (74 %). Am anderen Ende der Skala waren Malta (39 %), Zypern (46 %) und das Vereinigte Königreich (47 %) die einzigen Mitgliedstaaten, die 2016 mehr Waren in Nicht-EU-Länder als in die EU ausführten.

Deutschland oft auch das wichtigste Herkunftsland der Einfuhren

Wie bei den Ausfuhren war bei den Wareneinfuhren für beinahe alle Mitgliedstaaten der wichtigste Handelspartner im Jahr 2016 ein anderer Mitgliedstaat der Europäischen Union. Ausnahme war Litauen, dessen Wareneinfuhren hauptsächlich aus Russland stammten.

Sieben Mitgliedstaaten bezogen 2016 über 25 Prozent ihrer Wareneinfuhren aus einem einzigen Partnerland: Österreich (43 % der Einfuhren stammten aus Deutschland), Portugal (33 % aus Spanien), die Tschechische Republik (31 % aus Deutschland), Irland (29 % aus dem Vereinigten Königreich), Luxemburg (29 % aus Belgien), Polen (28 % aus Deutschland) und Ungarn (26 % aus Deutschland). Insgesamt gehörte Deutschland für alle EU-Mitgliedstaaten außer Irland und Malta zu den drei wichtigsten Herkunftsländern ihrer Wareneinfuhren.

Im Extra-EU-Handel war das wichtigste Herkunftsland von Wareneinfuhren in die EU im Jahr 2016 weiterhin China (20 % aller Extra-EU-Einfuhren), gefolgt von den Vereinigten Staaten (14 %), der Schweiz (7 %) und Russland (7 %).

Einfuhren von innerhalb der EU überwiegen in fast allen Mitgliedstaaten

Die 28 EU-Mitgliedstaaten führten im Jahr 2016 Waren im Wert von insgesamt 4.736 Mrd. Euro ein, wovon 3.029 Mrd. (bzw. 64%) aus einem anderen EU-Mitgliedstaat stammten (Intra-EU-Handel).

Über drei Viertel der gesamten Wareneinfuhren in folgenden Ländern stammten aus einem anderen EUMitgliedstaat: in Estland (82 %), Lettland (81 %), der Slowakei (80 %), der Tschechischen Republik (79 %), Ungarn, Österreich und Portugal (je 78 %) sowie in Kroatien, Luxemburg und Rumänien (je 77 %). Die Niederlande (47 %) waren hingegen der einzige Mitgliedstaat, in dem weniger als die Hälfte der Einfuhren aus der EU stammte.

Maschinen und Fahrzeuge dominierten Ausfuhren und Einfuhren der EU

Im Warenverkehr der EU mit der übrigen Welt spielten 2016 Maschinen und Fahrzeuge weiterhin eine wesentliche Rolle, denn auf sie entfielen 43 Prozent aller Extra-EU-Ausfuhren der EU und 32 Prozent der Einfuhren. Eine wichtige Rolle im Warenhandel der EU im Jahr 2016 spielten auch die sonstigen bearbeiteten Waren (23 % aller Extra-EU-Ausfuhren und 26 % aller Extra-EU-Einfuhren) und die chemischen Erzeugnisse (18 % aller Extra-EU-Ausfuhren und 11 % aller Extra-EU-Einfuhren). Auf mineralische Brennstoffe entfiel nur ein geringer Anteil der Extra-EU-Ausfuhren (4 %), jedoch 15 Prozent aller Einfuhren.


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vg 29.03.2017