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Deutsche misstrauen der Technik des autonomen Fahrens

Beim Thema Straßenverkehr zeigt sich ein gespaltenes Verhältnis der Deutschen zur Digitalisierung. Trotz der in Aussicht stehenden Vorteile, begegnet die große Mehrheit der Bevölkerung dem automatisierten Fahren mit großer Skepsis. 67 Prozent sagen, sie stünden der Technik des autonomen Fahrens grundsätzlich misstrauisch gegenüber. Begeisterung signalisiert hingegen nur etwa jeder Vierte.

Dementsprechend können sich 61 Prozent auch nicht vorstellen, ein selbstfahrendes Auto zu nutzen. Dabei sehen die Deutschen durchaus für etliche Gruppen einen möglichen Gewinn an Mobilität: Am häufigsten genannt werden Menschen mit Behinderung (88 %), ältere Menschen (79 %), Menschen ohne Führerschein (58 %), Touristen (56 %) und Stadtbewohner (55 %).

Das zeigt eine repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zur Frage, wie die Menschen in Zukunft von A nach B kommen. 

Hoffnung auf weniger Stress

Selbst ein Auto zu nutzen, das per Computer gesteuert wird, kann sich die Mehrheit der Befragten am ehesten bei längeren Autobahnfahrten (59 Prozent) und Nachtfahrten in den Urlaub (51) vorstellen. Bei der täglichen Fahrt zur Arbeit wäre das immerhin noch für 44 Prozent denkbar. "Je stressiger die Situation, um von A nach B zu kommen, desto offener sind die Menschen für digitalen Fortschritt im Straßenverkehr", sagt Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Die Hoffnung auf weniger Stress im Straßenverkehr spiegelt sich in den Einstellungen von Vielfahrern und Großfamilien. Wer viel Zeit im Auto verbringt, oder sich oft mit anderen einigen muss, wer wann das Auto nutzen kann, ist von der neuen Technologie wesentlich häufiger begeistert. Da scheint es nur logisch, wie die Befragten am liebsten die gewonnene Zeit verbringen möchten, während das Auto sich selbst steuert: Auf Platz eins steht "aus dem Fenster schauen" (73 Prozent), gefolgt von "entspannen" (59), "lesen" (47) und "im Internet surfen" (39).

Bundesbürger befürchten höheres Unfallrisiko


Weitere Ergebnisse: 45 Prozent der Befragten sehen in der Digitalisierung eine Chance, die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu verbessern. 34 Prozent sehen die Chance für Kinder und Jugendliche, mit autonomen Shuttles unproblematisch zum Unterricht, zum Sport oder ins Kino zu kommen.

Nach den Gründen gefragt, warum sie selbstfahrenden Autos misstrauen, wird am häufigsten die Angst vor Unfällen (84 Prozent) genannt. Es folgen die Sorge vor Verlust der eigenen Kontrolle über das Auto (83) und vor Hacker-Angriffen (74).

Das Meinungsforschungsinstitut Emnid hat für die repräsentative Studie 'Automatisiertes Fahren"'vom 24. bis 26. Januar 1.015 Interviews geführt.


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vg 12.04.2017