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Die Hälfte der Deutschen will Milch aus regionaler Erzeugung

Für die Hälfte der Deutschen (51 %) gehört die regionale Erzeugung zu den wichtigsten Faktoren, die ihren Kauf von Milch beeinflussen. 72 Prozent der Bundesbürger würden sich zudem wünschen, dass Milchverpackungen mehr Informationen über Ursprung und Produktion der Milch angeben. Das zeigt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Mintel mit Deutschlandsitz in Düsseldorf.

Beim Milchkauf ist demnach auch Tierfreundlichkeit in der Produktion ist ein wichtiger Faktor für über ein Drittel (35 %) der deutschen Konsumenten, Tendenz steigend. 2016 waren es 31 Prozent, die das Gleiche angaben. 37 Prozent der Befragten gaben die faire Entlohnung der Milchbauern als einen der ausschlaggebendsten Faktoren in ihrer Kaufentscheidung für Milch an.

Ein weiteres Ergebnis: 68 Prozent der deutschen Verbraucher würden gerne Milch von Kühen ausprobieren, die ausschließlich mit frischem Grünlandfutter, Heu und Getreide gefüttert werden.

Ethische Tierhaltung ist den Bundesbürgern europaweit am wichtigsten

Nach Erkenntnissen von Mintel ist die Behandlung von Milchkühen für Verbraucher in ganz Europa ein wichtiger Einfluss bei den Kaufentscheidungen von Milch. Während deutsche Verbraucher diesen Faktor in Europa am wichtigsten einschätzen, gaben auch 32 Prozent der italienischen Verbraucher, 23 Prozent der französischen und spanischen Konsumenten und 19 Prozent polnischen Verbraucher an, dass ethische Tierhaltung für sie ein wichtiger Faktor beim Milchkauf ist.

Anteil von neu eingeführter Kuhmilch mit Tierschutzangaben steigt

Das Interesse von Verbrauchern an nachhaltigen Milchprodukten scheint sich in Produktinnovationen niedergeschlagen zu haben. Laut Mintel Global New Products Database (GNPD) ist der Anteil von neu eingeführter Kuhmilch mit Tierschutzangaben in Deutschland zwischen 2012 und 2016 von fünf auf 22 Prozent gestiegen.
 
Ein ähnlicher Trend ist in ganz Europa zu beobachten, wo sich Einführungen von Kuhmilch mit Tierschutzangaben in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt haben. Während nur sechs Prozent der Einführungen im Jahr 2014 Angaben in Bezug auf Tierschutz führten, stieg dies im Jahr 2016 auf 14 Prozent der Markteinführungen in ganz Europa an. Derzeit sind die Niederlande der führende Markt für tierfreundliche Produkteinführungen im Milchsektor, wo 80 Prozent der im Jahr 2016 eingeführten Produkte als tierfreundlich ausgezeichnet waren, gefolgt von Portugal (66 %), Frankreich (33 %) und Dänemark (30 %).

Faire Behandlung der Landwirt nicht überall gleich wichtig

Während der Ursprung von Kuhmilch in Europa immer wichtiger genommen zu werden scheint, scheinen nicht alle Aspekte der Milchherstellung gleich wichtig genommen zu werden. Während fast vier von zehn deutschen Verbrauchern (37 %) die faire Behandlung der Landwirte als einen der wichtigsten Faktoren bei ihren Kaufentscheidungen von Milch sehen, sind weniger Konsumenten in anderen großen europäischen Märkten wie Polen (13 %), Italien (14 %) und Spanien (22 %) der gleichen Meinung.

Dies spiegelt sich in Produkteinführungen in Europa wieder: Milcherzeugnisse, die eine faire Behandlung der Landwirte garantieren, machten nur drei Prozent aller Neueinführungen von Milch im Jahr 2016 aus. Der Anteil dieser fairen Milcheinführungen war in Österreich am höchsten, mit zwölf Prozent der Einführungen, die faire Bezahlung der Landwirte garantierten, gefolgt von Großbritannien mit elf Prozent und Deutschland mit zehn Prozent. 2012 lag der Anteil in Deutschland noch bei zwei Prozent.

Regionaler Ursprung in Deutschland wichtiger als in anderen EU-Ländern

Regionaler Ursprung von Milch ist in Deutschland ebenfalls von größerer Bedeutung als in den benachbarten Märkten. Während über die Hälfte der Deutschen angeben, in ihren Kaufentscheidungen lokal produzierte Molkereiprodukte zu priorisieren, sinkt diese Zahl in Spanien auf 30 Prozent, in Polen auf 36 Prozent und auf 39 Prozent in Frankreich.

Bio-Milche erfreut sich zunehmender Beliebtheit

Andere Bereiche in denen Milchprodukte in Deutschland interessante Entwicklungen zeigen, sind Bio und free from. 27 Prozent der deutschen Konsumenten gaben an Bio als wichtiges Kaufargument zu sehen - und 36 Prozent der Produkteinführungen in Deutschland waren 2016 als Bio ausgezeichnet.

Auch die Auszeichnung 'Frei von Gentechnik' scheint verstärkt auf Interesse zu stoßen: 44 Prozent der Neueinführungen im Jahr 2016 trugen dieses Label, 2012 waren es 20 Prozent. Produkteinführungen, die als Frei von-Allergenen und Laktose vermarktet werden, sind von 18 Prozent im Jahr 2012 auf elf Prozent im Jahr 2016 zurückgegangen.


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vg 02.05.2017