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Einzelhandel: Umsatz in Europa wächst 2017 um 1,4 Prozent

Sinkende Arbeitslosenzahlen und ein leichter Anstieg der Lohnniveaus haben sich in vielen europäischen Ländern positiv auf die Einkommenssituation ausgewirkt. Durchschnittlich standen den EU-28-Bürgern für Konsumzwecke 16.153 Euro pro Kopf und damit nominal +0,7 Prozent mehr Kaufkraft als im Vorjahr zur Verfügung.

Das zeigt eine Analyse des Einzelhandels in 32 Ländern Europas von GfK. Sie untersucht die Kaufkraft, den Einzelhandelsanteil am privaten Konsum, die Inflation sowie die Flächenproduktivität und enthält eine Umsatzprognose für das Jahr 2017.

Umsatzprognose 2017: Robustes Wachstum für die EU-28 Länder

Insgesamt prognostiziert GfK ein Umsatzwachstum von +1,4 Prozent (nominal) für die Länder der EU-28 im Jahr 2017. Ohne Großbritannien wächst der Einzelhandelsumsatz sogar um +2,2 Prozent.

Die Wachstumsregionen aus dem Vorjahr zählen auch 2017 zu den Gewinnern. So erzielen Rumänien (+9,8 Prozent) und Ungarn (+5,7 Prozent) besonders dynamische Wachstumsraten. Auch für Kroatien und Bulgarien sowie die baltischen Staaten rechnet GfK mit Umsatzzuwächsen zwischen vier Prozent und 5,5 Prozent. Die Aufwertung des polnischen Zloty sowie Lohn-und Preissteigerungen lassen in Polen ein Umsatzplus von 5,3 Prozent erwarten. Und nach zwei Jahren rückläufiger Umsätze können die stationären Einzelhändler in Griechenland leicht aufatmen. Für 2017 wird ein leichtes Plus von ein Prozent erwartet.

Kaufkraftwachstum kam europäischem Einzelhandel nur anteilig zugute

Der langfristige Trend, dass der Anteil des stationären Handels an den Konsumausgaben der Europäer sinkt, hat sich im Jahr 2016 fortgesetzt. Die Quote lag laut revidierten Zahlen im Jahr 2016 in der EU-28 bei 31,3 Prozent – nach 31,4 Prozent im Vorjahr. Das Plus im Portemonnaie geben die Europäer zunehmend im Gesundheitssektor oder in der Gastronomie, aber auch beim Online-Shopping oder für Wohnen aus.

Heterogene Entwicklung der Verkaufsflächen

Per Saldo wuchs die Verkaufsfläche in den EU-28 Ländern in 2016 um +0,7 Prozent. Da die Einwohnerzahl im gleichen Zeitraum ebenfalls anstieg, erzielte die Verkaufsflächenausstattung pro Kopf mit 1,17 Quadratmetern ein Plus von 0,4 Prozent.

Dabei verlief die Entwicklung europaweit sehr unterschiedlich. Österreich und die Niederlande konnten im Jahr 2016 sowohl absolut als auch bei der Pro-Kopf-Ausstattung ihr Vorjahresniveau nicht halten – bilden aber weiterhin gemeinsam mit Belgien die drei EU-Länder mit der höchsten Pro-Kopf-Ausstattung. In Zentral-und Osteuropa entwickelte sich die Verkaufsfläche positiv – analog zur guten Verbraucherstimmung und den größtenteils überdurchschnittlichen Wachstumsraten im Einzelhandel. Auch in Spanien und Italien trugen Erweiterungen und Neueröffnungen großflächiger Läden zu einem Anstieg der Verkaufsflächenausstattung bei.

Flächenproduktivität: Positiver Trend setzt sich fort

Sowohl die Konsolidierung der Ladennetze als auch das gebremste Wachstum im E-Commerce wirkten sich positiv auf die Flächenleistung des gesamten stationären Handels aus, so GfK. Lässt man bei der Betrachtung der europäischen Performancewerte Großbritannien aufgrund der Wechselkursthematik außen vor, ergibt sich eine Steigerung der Flächenleistung um +0,9 Prozent in der EU-27. Diese Steigerung steht in vielen Fällen, insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel, auch mit einem Trading-Up in Verbindung. Wie in Vorjahren wurden die höchsten Flächenproduktivitäten in Luxemburg und der Schweiz sowie Norwegen und Schweden erzielt.

Demgegenüber erreichte der Ladeneinzelhandel in der Ukraine – dem Schlusslicht innerhalb der betrachteten europäischen Länder – nur knapp 27 Prozent der Flächenproduktivität der Luxemburger.

Zur Studie


Für insgesamt 32 europäische Länder wurden folgende GfK-Kennziffern ausgewertet: GfK Kaufkraft, Einzelhandelsumsatz sowie Einzelhandelsanteil an den Gesamtausgaben der Bevölkerung. Darüber hinaus prognostiziert GfK den Einzelhandelsumsatz im Jahr 2017. Ebenfalls betrachtet wird die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die Studie untersucht außerdem die Verkaufsflächenausstattung und Flächenproduktivitäten der europäischen Länder und befasst sich in einem vierseitigen Länderspezial mit Frankreich als Einzelhandelsmarkt.

Die Studie ist als 24-seitiges PDF auf Deutsch hier erhältlich.







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vg 13.06.2017