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Sharing: Junge Menschen wollen private Autos öfter teilen

Sharing statt Shopping ist im Internet immer häufiger die Devise: Immer mehr Internetplattformen ermöglichen es, Dinge von Privat zu Privat zu teilen, leihen oder verkaufen (Peer-to-Peer Sharing). Eine bundesweite Befragung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zeigt, dass zwei Drittel der Deutschen diese Entwicklung positiv bewerten. Vor allem beim Auto finden die Befragten das Nutzen wichtiger als das Besitzen: In Zukunft könnte sich die Nachfrage nach privatem Carsharing verfünffachen. Auch bei Kleidung, Wohnungen oder Mitfahrgelegenheiten können sich viele Menschen vorstellen in Zukunft mehr privat zu teilen. Die Befragten rechnen damit, dass dies Geld spart und die Umwelt schont.

Die Wissenschaftler des IÖW haben für die Studie 2.000 Menschen zu ihrem Nutzungsverhalten von Sharing-Plattformen im Internet befragt. Die Befragung wurde im Projekt PeerSharing durchgeführt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert wird. Die Ergebnisse sind in der Broschüre 'Teilen digital – Verbreitung, Zielgruppen und Potenziale des Peer-to-Peer Sharing in Deutschland' erschienen.

Wachstumspotenzial in allen Bereichen

"Aktuell nutzen zwar nur etwa zwei Prozent der Befragten die Möglichkeit, das Auto von anderen zu mieten oder ihr eigenes Auto zu vermieten", so Studienautor und Projektkoordinator Dr. Gerd Scholl. "Aber zehn Prozent können es sich für die Zukunft vorstellen. Fast jeder vierte Befragte bis 24 Jahre sieht dies sogar als adäquaten Ersatz für ein eigenes Auto. Die Menschen nehmen dabei positiv wahr, dass privates Carsharing zur Nachhaltigkeit beiträgt und die Umwelt schont." Private Mitfahrgelegenheiten, die über das Internet vermittelt werden, gibt es noch häufiger: Fast jeder und jede Zehnte hat eine solche schon angeboten oder genutzt. Die Nachfrage könnte sich noch verdoppeln.

Etwa drei Prozent der Bevölkerung haben bisher die eigene Wohnung oder ein Zimmer als Übernachtungsort zur Verfügung gestellt – etwa sechs Prozent können es sich zukünftig vorstellen. Dieses Angebot selbst genutzt haben bisher sechs Prozent der Bevölkerung. Dies könnte sich in Zukunft verdreifachen.

Am weitesten verbreitet ist heute schon Kleidersharing: Etwa jede und jeder Fünfte verkauft oder kauft gebrauchte Kleidung über moderne Internetplattformen. Zukünftig kann es jede und jeder Vierte sein.

Pioniere des Sharing: Unterschiedliche Zielgruppen identifiziert


Vor allem bewerten gut gebildete, junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren Peer-to-Peer Sharing positiv, so die Studienautoren. Diese 'Aktiven' nutzten Sharing-Angebote aus allen Bereichen schon relativ häufig. Besitz sei für sie nebensächlich und das organisierte Teilen passt zu ihrem Selbstbild. Sie machten die wichtigste Zielgruppe aus. Ähnlich wichtig seien die 'Pragmatischen' – eine junge Gruppe, die oft über wenig Geld verfüge, aber schon viel über das Internet teile.


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vg 06.07.2017