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Millennials konsumieren Musik und Serien im Netz

Streaming-Plattformen setzen sich gegenüber traditionellen Medien immer mehr durch: So schaut über die Hälfte (55 %) der unter 20-Jährigen in Deutschland Filme oder Serien ausschließlich oder zum Großteil online über Video-on-Demand-Portale (VoD). Bei den 21- bis 30-Jährigen ist es bereits mehr als jeder Dritte (36 %). Über alle Altersgruppen hinweg liegt der Anteil bei 18 Prozent. Gerade einmal 14 Prozent der Teenager sehen noch ausschließlich auf traditionellem Weg fern – nutzen also lineares Fernsehen oder Datenträger wie die DVD. Das ergab eine Studie der Beratungsgesellschaft EY mit Deutschlandsitz in Stuttgart, für die im Frühjahr 2017 insgesamt 1.400 Bundesbürger befragt wurden.

Drei von vier Teenagern nutzen Musikstreaming-Dienste

Laut der Studie haben Streaming-Dienste für Musik bei Usern einen noch höheren Stellenwert als Videoportale. Knapp drei Viertel (73 %) der unter 20-Jährigen hören ausschließlich oder zum Großteil Musik auf digitalem Weg. Nur zwei Prozent nutzen hauptsächlich traditionelle Abspielgeräte wie den CD-Player oder das Radio. Über alle Altersklassen zeigt sich ein ausgeglichenes Bild: Jeweils ein Viertel hört Musik nur über Online-Kanäle oder greift ausnahmslos auf traditionelle Abspielgeräte zurück.

Vor allem Männer setzen auf Streaming- oder Abomodelle

Die Streaming-Angebote werden am stärksten von Männern genutzt: 53 Prozent von ihnen hören online Musik (Frauen: 47 %), 34 Prozent schauen Filme (Frauen: 30 %) und 27 Prozent spielen online (Frauen: 25 %). Lediglich bei eBooks haben Frauen die Nase vorn: Hier lesen 21 Prozent Bücher auch online, bei den Männern sind es nur 16 Prozent.

Knapp ein Viertel zahlt für Streaming von Filmen

Obwohl kostenpflichte Inhalte im Internet weithin als unattraktiv gelten, zahlt ein Viertel aller Befragten (23 %) bereits für VoD. 19 Prozent nutzen kostenpflichtige Musikdienste. Im Vergleich dazu haben nur acht Prozent ein Abo für eine Nachrichtenseite oder für eine Zeitung im Internet abgeschlossen.

Die Konsumenten lassen sich das Angebot einiges kosten: Im Durchschnitt sind Nutzer bereit, 9,40 Euro monatlich für Filme beziehungsweise Serien und 7,20 Euro für Musik auszugeben. Das liegt sehr nahe an den Preisen, die sich für entsprechende Dienste bei rund zehn Euro eingependelt haben.

"Da sich viele Nutzer ein entsprechendes Abonnement teilen – beispielsweise innerhalb eines Haushaltes – und damit der Einzelne deutlich weniger zahlt, kann man davon ausgehen, dass viele für die Dienste sogar noch etwas tiefer in die Tasche greifen würden", sagt Joachim Spill, Partner bei EY und Leiter des Bereiches Technologie, Medien & Entertainment und Telekommunikation. Auch diejenigen, die Streaming-Dienste noch nicht nutzen, aber grundsätzlich interessiert sind, zeigen eine grundsätzlich hohe Zahlungsbereitschaft. Für Filme und Serien würden diese Gruppe durchschnittlich 8,30 Euro zahlen und für Musik sechs Euro.

Spotify dominiert im Musik-Streaming-Markt, Amazon führt bei Video

Unter Nutzern von Streaming-Diensten in Deutschland greift fast die Hälfte (49 %) auf den Anbieter Spotify zurück. Amazon Music rangiert mit 21 Prozent auf Rang zwei. Drittgrößter Anbieter ist Apple mit einem Marktanteil von elf Prozent. Unter den VoD-Angeboten kann sich jedoch Amazon an die Spitze setzen: Mit seinem Videodienst Instant Video erreicht der Konzern nach EY-Angaben einen Marktanteil von rund 37 Prozent. Verfolger Netflix kommt auf 30 Prozent vor Sky mit 19 Prozent. Amazon kann insbesondere auf seine weiblichen Abonnenten zählen: 42 Prozent der Frauen nutzen das Videoangebot des Online-Händlers. Netflix und Sky sind dagegen bei Männern beliebter als bei Frauen.



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mak 25.08.2017