ANZEIGE

ANZEIGE

Vor allem Ältere lehnen autonomes Fahren ab

Alternative Antriebsmodelle gewinnen nach dem Dieselskandal zunehmend an Bedeutung. Am Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Autos auf Deutschlands Straßen zu bringen, zweifelt jedoch ein Großteil der Bevölkerung. Rund drei Viertel halten es nicht für realistisch, das Vorhaben bis zu diesem Zeitpunkt umsetzen. Etwas optimistischer sind die 16- bis 39-Jährigen. 65 Prozent dieser Altersgruppe bezweifeln, dass die Zielsetzung der Bundesregierung erreichbar ist. Die über 60-Jährigen hingegen sind mit 84 Prozent pessimistischer als der Durchschnitt. Das ergab eine Studie, die von Value_A Marketing Intelligence im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, Frankfurt am Main, durchgeführt wurde. Für die Untersuchung wurden im Mai dieses Jahres insgesamt 2.000 Haushalte in Deutschland befragt.

Werden die Konsumenten danach gefragt, wie viele E-Autos im Jahr 2020 zugelassen sein werden, schätzen 32 Prozent, dass es weniger als 200.000 sein werden. 34 Prozent geben eine Anzahl zwischen 200.000 und 400.000 an, 22 Prozent zwischen 400.000 bis 600.000, acht Prozent zwischen 600.000 bis 800.000. Lediglich vier Prozent sind der Meinung, dass 800.000 bis eine Million Elektro-Autos auf Deutschlands Straßen fahren werden.

Autofahrer stehen autonomem Fahren verhalten gegenüber

Laut der Studie sind 91 Prozent der Befragten überzeugt, dass mehr Ladestationen wichtig oder sehr wichtig sind, damit sich Elektromobilität schneller durchsetzen kann. 90 Prozent der Befragten geben eine größere Reichweite von Elektroautos als einen weiteren entscheidenden Faktor für die höhere Verbreitung an.

Letztendlich scheitert die Durchsetzung aber auch an den Bundesbürgern selbst, denn die Vorstellung, die Kontrolle beim Fahren komplett an das Auto abzugeben, lehnen 42 Prozent der Befragten ab. 43 Prozent sind noch unentschieden, ein weitaus kleinerer Teil (15 %) findet es wünschenswert. Die Einstellungen unterscheiden sich in den einzelnen Altersgruppen. So ist die Altersgruppe 16 bis 39 Jahre deutlich aufgeschlossener. 34 Prozent von ihnen lehnen autonomes Fahren ab, 46 Prozent sind unentschlossen und 20 Prozent finden es wünschenswert. In der Altersgruppe 60 plus lehnt mehr als die Hälfte (52 %) das autonome Fahren ab. 38 Prozent sind unentschlossen und nur zehn Prozent befürworten diese Technologie.

Assistenzsysteme erhalten Zustimmung

Gegenüber Fahrer-Assistenzsystemen sind die Deutschen dahingegen deutlich positiver eingestellt. 40 Prozent nutzen bereits automatisches Einparken oder finden diese Unterstützung wünschenswert. 44 Prozent haben sich noch nicht entschieden und 16 Prozent lehnen die Funktion ab oder würden sie nicht nutzen. Ähnliche Zahlen wurden auch bei Funktionen wie dem automatischen Bremsen in Gefahrensituationen, Abstandhaltung und Müdigkeitssensoren gemessen.

Sprach- und Gestensteuerung ist noch nicht populär

Den Möglichkeiten der Sprach- und Gestensteuerung im Auto steht allerdings ein Drittel der Befragten eher kritisch gegenüber (33 %). 45 Prozent sind unentschieden und lediglich 22 Prozent nutzen diese Möglichkeit oder finden sie wünschenswert. Bei den über 60-Jährigen ist die Ablehnung von Sprachsteuerung am größten (39 %).  In der Altersgruppe der 16- bis 39-Jährigen sind 29 Prozent von der Funktion noch nicht überzeugt.  Noch größer sind die Vorbehalte gegenüber Fahrzeugfunktionen wie Gestensteuerung. 51 Prozent der Befragten lehnen diese ab. 39 Prozent gaben keine Bewertung ab und zehn Prozent nutzen diese Form der Bedienung oder sehen sie als wünschenswert an.

Die gfu Consumer & Home Electronics GmbH wurde 1973 gegründet und wird von 14 Gesellschaftern getragen. Dazu zählen unter anderem Grundig, Miele, Loewe, Sony, Philips, Panasonic und Samsung. In Kooperation mit der Messe Berlin ist die gfu Consumer & Home Electronics GmbH Veranstalterin der IFA Berlin.



zurück

mak 11.09.2017