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Digitale Talentlücke wird größer, Sorge v.a. im Automobilsektor

Unternehmen haben zunehmend Probleme, die "digitale Talentlücke" zu schließen, das heißt die Differenz zwischen der Nachfrage und dem Angebot an digitalem Talent. Das zeigt ein von Capgemini in Kooperation mit dem Berufsnetzwerk LinkedIn veröffentlichter Bericht über die digitale Talentkluft. Jedes zweite befragte Unternehmen räumt demnach ein, dass sich die digitale Lücke vergrößert. Darüber hinaus stimmten mehr als die Hälfte (54 %) zu, dass die digitale Talentlücke die unternehmenseigenen digitalen Transformationsprogramme behindert und ihre Organisation wegen des Mangels an digitalen Talenten einen Wettbewerbsvorteil verloren hat.

Obwohl sich die Talentlücke vergrößert hat, stagnieren die Budgets für die Ausbildung digitaler Talente auf niedrigem Level oder sind - wie bei mehr als der Hälfte (52 %) der befragten Organisationen - gesunken. 50 Prozent weltweit und über 60 Prozent der deutschen Unternehmen gaben außerdem an, dass sie über die digitale Talentlücke sprechen, aber nicht viel tun, um sie zu überbrücken.

Für den Report 'The Digital Talent Gap - Are Companies Doing Enough?' wurden Nachfrage und Angebot nach Talenten mit spezifischen digitalen Fähigkeiten untersucht und die Verfügbarkeit digitaler Rollen in verschiedenen Branchen und Ländern analysiert.

Derzeitige Qualifikation in einigen Jahren überholt

Viele Angestellte sind besorgt, dass ihre Fähigkeiten bereits jetzt überflüssig sind oder es bald werden. Insgesamt erwarten das 29 Prozent der Beschäftigten bereits mit Blick auf die nächsten zwei Jahre, während mehr als ein Drittel (38 %) angaben, dass ihre Fähigkeiten in den nächsten vier bis fünf Jahren als überflüssig erachten werden. Fast die Hälfte (47 %) der Mitarbeitergeneration Y und Z sind der Meinung, dass ihre derzeitige Qualifikation in den nächsten vier bis fünf Jahren überflüssig sein wird.

Fast jeder Zweite befürchtet, seine Fähigkeiten sind nicht zukunftsfähig

Dem Bericht zufolge erwarten 48 Prozent der Beschäftigten im Automobilsektor, dass ihr digitales Fachwissen in den nächsten vier bis fünf Jahren überflüssig werden wird, gefolgt vom Bankensektor mit 44 Prozent. Bei den Versorgungsunternehmen befürchten dies 42 Prozent sowie im Bereich der Telekommunikation und der Versicherungen 39 Prozent.

Mitarbeiter haben außerdem den Eindruck, dass die Trainingsprogramme der Unternehmen nicht sehr effektiv sind. Mehr als die Hälfte der heutigen digitalen Talente sagen, dass Trainingsprogramme nicht hilfreich sind oder dass der Arbeitgeber ihnen keine Arbeitszeit für die Teilnahme einräumt. Nahezu die Hälfte (45 Prozent) beschreibt die Trainingsprogramme ihrer Organisation als "nutzlos und langweilig".

Sorge vor Redundanz der eigenen Fähigkeiten kann Fluktuation steigern

Mehr als die Hälfte der digital versierten Mitarbeiter (55 %) gibt an, bereitwillig in eine andere Organisation zu wechseln, wenn das Gefühl besteht, dass ihre digitalen Fähigkeiten bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber stagnieren. Fast die Hälfte der befragten Beschäftigten (47 %) tendiert dazu, zu anderen Unternehmen zu wechseln, wenn dort bessere digitale Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden.

In diesem Zusammenhang sind auch Arbeitgeber um den Abgang von qualifiziertem Personal besorgt. Knapp die Hälfte der Arbeitgeber (51 %) geht davon aus, dass ihre Mitarbeiter nach den Trainingsmaßnahmen die Organisation verlassen werden, und geben gleichzeitig an, dass ihre digitalen Weiterbildungsangebote nicht gut besucht sind.

Weitere Ergebnisse: 51 Prozent befragter Arbeitgeber geben an, zu wenig digitale Hard-Skills in ihrer Organisation zu haben, 59 Prozent sehen einen Mangel von weichen digitalen Skills unter den Angestellten. Sieben von zehn digital talentierten Mitarbeitern (72 %) ziehen es vor, in Organisationen mit einer unternehmerischen Start-up-Kultur zu arbeiten, die Agilität und Flexibilität fördern. -

Zum Report 'The Digital Talent Gap - Are Companies Doing Enough?' geht es hier.



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vg 02.11.2017