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Sicherheitssiegel für digitale Kommunikation gefordert

Auch in digitalen Zeitalter gilt unverändert: Je vertraulicher der Anlass, desto relevanter bleibt der klassische Brief. 71 Prozent der Bundesbürger empfangen wichtige Dokumente weiterhin lieber auf Papier als digital, und fast ebenso viele (70 Prozent) wählen bei offiziellen Angelegenheiten einen Brief statt der E-Mail. So ein Ergebnis der aktuellen Studie „Wenn es um vertrauliche Informationen geht – Brief oder Email?“ – eine Studie über die Kommunikation im privat-geschäftlichen Bereich, die vom Deutschen Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) mit dem SINUS Institut realisiert wurde.

Die Studie macht deutlich, wie wichtig den Menschen Sicherheit in der Online-Kommunikation ist. Ihr Alltagsverhalten zeigt aber, dass daneben auch bequeme Handhabung gefordert und gelebt wird. Die Mehrheit der Befragten (rund 62 Prozent) zählt diese beiden Kriterien zu den wichtigsten Anforderungen.
Staat und Wirtschaft sind dabei aus Sicht der Bürger in der Pflicht, mehr Sicherheit in der Online- Kommunikation zu schaffen. Jeweils gut 80 Prozent der Befragten plädieren dafür. Gleichzeitig glaubt der weitaus größte Teil der Bevölkerung aber nicht daran, dass Staat (76 Prozent) und Wirtschaft (68 Prozent) eine sichere Online-Kommunikation überhaupt gewährleisten können.

88 Prozent fordern, dass privat-geschäftliche Akteure, die internetbasierte Kommunikations-möglichkeiten anbieten, auch dafür Sorge tragen sollten, Kundendaten zu schützen. Dabei sollte der Staat mehr dafür tun, dass es klare Rahmenregelungen gibt und diese auch eingehalten werden. Ein sichtbares Signal wäre ein staatliches Sicherheitssiegel, das sich 70 Prozent wünschen.

Theorie – und tatsächliches Nutzerverhalten…

 
Paradox ist der Umgang mit E-Mails. Die Bedenken der Befragten hinsichtlich der Sicherheit sind hier ausgeprägt. 71 Prozent sind fest oder eher davon überzeugt, dass E-Mails ebenso leicht ausgespäht werden können wie eine Postkarte. Für 65 Prozent besteht die große Gefahr, dass E-Mails mitgelesen werden. 62 Prozent befürchten mögliche Manipulationen. Damit erfüllt die E-Mail zentrale Anforderungen der Menschen an privat-geschäftliche Kommunikation nicht. Aber sie steht für alltagsrelevante Convenience-Merkmale: zeit- und ortsunabhängige Kommunikation bei geringeren Kosten im Vergleich zum Brief. Deshalb ist sie zu einem zentralen Kommunikationsmittel geworden und steht nach dem direkten Telefonat an zweiter Stelle als meist-genutzte Form der Online-Kommunikation.

Grundsätzlich sind Vertraulichkeit, Verlässlichkeit und persönliche Beratung die zentralen Anforderungen an privat-geschäftliche Kommunikationskanäle. Wenn es um wichtige Informationen und Dokumente geht, ist für 55 Prozent ein zentrales Kriterium, dass Inhalte nicht mitgelesen werden können (Vertraulichkeit). Für etwa die Hälfte (49 Prozent) ist es zentral, sich darauf verlassen zu können, dass die Dokumente und Informationen ankommen. Daneben ist mehr als einem Drittel (38 Prozent) wichtig, bei diesen Angelegenheiten einen persönlichen Ansprechpartner zu haben.

Dass die Vertraulichkeit der Kommunikation grundgesetzlich geschützt ist, hat auch in der digitalen Welt große Bedeutung. 90 Prozent sehen es als erforderlich an, dass dies unverändert gilt. Jedoch halten 69 Prozent das Briefgeheimnis durch die Digitalisierung für bedroht.


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tor 21.12.2017