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TV-Berichte über Lebensmittel häufig mit negativem Tenor

Die Herkunft von Lebensmitteln, Gesundheitsaspekte sowie Verbrauchertäuschung waren die Topthemen, die die TV-Berichterstattung über die Lebensmittelbranche im vergangenen Jahr dominiert haben. Das hat eine Analyse der Münchner Engel & Zimmermann AG ergeben. Für das Jahr 2017 wurden insgesamt 655 Sendungen erfasst und ausgewertet. Besonders auffällig ist dabei die Entwicklung der Branchen: Die Anzahl der Berichte in der Rubrik 'Handel/Lebensmittelindustrie' mit Titeln wie „Gefälschte Lebensmittel – Ahnungslose Verbraucher“, „Greenwashing bei Aldi“ oder „Der staatliche Lebensmittelrückruf – oft zu spät?“ hat sich 2017 verfünffacht. In dieser Kategorie finden sich alle Beiträge, die sich nicht mit einem bestimmten Lebensmittel oder Hersteller beschäftigten, sondern dem Handel als Gesamtheit. Bei den spezifischen Lebensmitteln liegt die Obst- und Gemüsebranche mit insgesamt 74 Sendungen vorne (2016: 61). Dem Thema Fleisch wird im Schnitt zwar auch eine Sendung pro Woche gewidmet, dennoch ist die Zahl der Berichte von 71 (2016) auf 58 gefallen.

Generalkritik an der gesamten Lebensmittelbranche


Mehr als die Hälfte der Beiträge in der Rubrik 'Handel/Lebensmittelindustrie' weisen eine negative Tonalität auf. Die Fleischbranche landet auf Rang 2 der am meisten kritisierten Branchen. Auch die Zahl der kritischen Berichte über die Getränkebranche ist gestiegen – auf 18. Im Vergleich zu 2016 wurden damit dreimal so viele Berichte zu kritischen Inhaltsstoffen bzw. Produktbelastungen, Verbrauchertäuschung und Umweltaspekten gesendet. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem Tee, Kaffee und Energydrinks.


Frage nach der richtigen Ernährung wird immer wichtiger


Neben den Branchen untersuchte Engel & Zimmermann auch die Themen der Berichte. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in mehr als doppelt so vielen Sendungen Themen wie der Landwirtschaft und Produkte aus Bio- oder regionaler Herkunft angesprochen (2016: 8; 2017: 21). Grundsätzlich eher positiv aufgefasste Begriffe wie "bio" oder "regional" wurden kritisch betrachtet – von rund drei Viertel aller Sendungen. Dieser Aspekt zeigt, dass das Bewusstsein für die Herkunft und Qualität der Lebensmittel gestiegen ist, meinen die Studienautoren. Auch Themen wie gesunde Ernährung und Food-Trends wurden 2017 häufiger in den Sendungen betrachtet. Die Zahl der Testberichte bleibt unverändert hoch.


Im Bereich der Sendungen mit kritischem Tenor liegt das Thema Verbrauchertäuschung mit mehr als doppelt so vielen Sendungen wie 2016 ganz vorne. Im Vorjahr hatte noch die Rubrik 'Kritische Inhaltsstoffe/Produktbelastungen' die Liste angeführt.



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as 27.04.2018