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Mobilität: Statussymbol Auto verliert an Glanz

Die Entscheidungskriterien für die Auswahl des Verkehrsmittels haben sich in den vergangenen fünf Jahren verändert: Sicherheit, Flexibilität und Verfügbarkeit sind urbanen Mobilitätskunden am wichtigsten. Seit 2013 haben dabei insbesondere Themen wie persönliche Sicherheit, Privatsphäre und Kommunikationsmöglichkeiten während der Fahrt an Bedeutung gewonnen. Verloren haben dagegen Fahrspaß und Flexibilität. Die Mobilitätskosten liegen weiterhin im Mittelfeld der Entscheidungskriterien, ihr Stellenwert hat in den vergangenen fünf Jahren sogar leicht abgenommen.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie 'Neue urbane Mobilität: Der Wandel erfolgt jetzt' der Managementberatung Bain & Company, München. Rund 1.700 Einwohner in den Ballungsräumen Berlin, München, Rhein-Ruhr und Wien wurden befragt.

Autobesitz wird in Ballungsgebieten unattraktiver


Die Studien-Ergebnisse gehen einher mit dem andauernden Imageverlust des Autos. Nur noch 29 Prozent der Befragten betrachten es als Statussymbol. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als 2013. In Wien liegt dieser Wert mit 25 Prozent am niedrigsten. Abhängig vom jeweiligen Zukunftsszenario sind 17 bis 34 Prozent der Autobesitzer in den vier untersuchten Ballungsräumen bereit, bei passenden Mobilitätsalternativen auf ein eigenes Fahrzeug zu verzichten. 'Bisher werden alternative Mobilitätsangebote vor allem als Ergänzung zum eigenen Auto genutzt', sagt Dr. Klaus Stricker, Bain-Partner und Co-Autor der Studie. 'Doch das Umdenken ist in den Köpfen vieler Städter bereits in vollem Gang.'

Geschäftsmodell und Mobilitätsangebot weiterentwickeln

Noch ist offen, welche Zukunftskonzepte sich durchsetzen werden. 'Allerdings laufen die Autohersteller Gefahr, dass sich andere Player zwischen sie und ihre heutigen Kunden drängen', erklärt Bain-Partner und Co-Autor der Studie Ralf Kalmbach. 'Schnittstelle und Interaktion mit den Kunden drohen verloren zu gehen, was sich negativ auf die Profitabilität auswirken kann.' Bei neuen Mobilitätslösungen stehen die Automobilhersteller zunehmend im Wettbewerb mit Technologieunternehmen wie Waymo, Uber, Didi oder Apple.

Viele Autohersteller etablieren bereits neue Geschäftsfelder und Geschäftsmodelle. Für die Firmen gilt es zu entscheiden, in welchen Bereichen sie in Zukunft eigenständig agieren und in welchen sie Partnerschaften eingehen wollen, so die Autoren. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass für Unternehmen, die mit eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nicht zu den Vorreitern aufschließen können, Partnerschaften oder zugelieferte Technologien sinnvoll sind.


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af 15.06.2018