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Kampf um die Aufmerksamkeit wird härter

Der 6. August 1991 gilt als historisches Datum. An jenem Tag ging Tim Berners-Lee mit der weltweit ersten http-Website online und legte so den Grundstein für das Internet, wie wir es heute kennen. Dieser Tag sollte die Spielregeln der Markenführung für immer verändern. Damals war Tim Berners-Lee noch ganz allein im Web. Heute sind mehr als vier Milliarden Menschen weltweit im Internet unterwegs. Es gibt mehr als eine Milliarde Websites und die Informationsflut wächst mit immer mehr Kanälen und Inhalten unentwegt an. Es ist unstrittig, dass es keine Errungenschaft in der Menschheitsgeschichte geschafft hat, die Welt in so kurzer Zeit so drastisch zu verändern wie das World Wide Web. Nicht nur die Markenführung, sondern nahezu alle Branchen und Disziplinen stehen seither im Zeichen des digitalen Wandels.

Immer schnellere Durchdringung

Die Branche, die diese Transformation als erstes zu spüren bekam, war der Mediensektor. Etablierte Medienhäuser bekamen rasant Konkurrenz von aufstrebenden Digitalunternehmen. Immer schneller erreichen neue Angebote die kritische Masse und werden zu ernsthaften Wettbewerbern des Geschäftsmodells der alten Medien. Während das Radio noch rund 38 Jahre brauchte, um 50 Millionen Menschen zu erreichen und das Fernsehen immerhin noch 13 Jahre, knacken das Internet nach vier Jahren und Facebook nach 3,5 Jahren diese Marke. Im Jahr 2016 schaffte die App Pokémon Go es sogar, innerhalb von 19 Tagen 50 Million Menschen weltweit zu erreichen.

Eine Dynamik, die lange nicht denkbar war. Und mit dieser Dynamik haben sich über die Jahre die Mediabudgets verschoben – weg von den etablierten Medienplayern hinein in die neuen digitalen Kanäle mit ihren hohen Reichweiten und spitzen Zielgruppen. 2017 überholten die weltweiten digitalen Werbeausgaben (209 Milliarden US-Dollar, 41 %) erstmals die Ausgaben für Fernsehwerbung (178 Milliarden US-Dollar, 35 %). Es wird vorhergesagt, dass bis 2020 der Anteil der Digitalwerbung mehr als die Hälfte der weltweiten Media-Spendings ausmachen wird.

Immer mehr Kanäle und Informationen

Dieser rasante Wandel hin zu einer immer digitaleren Medienwelt hat aber nicht nur weitreichende Folgen für die Medien und die in ihnen werbenden Markenanbieter, sondern vor allem für die Menschen. Die Rahmenbedingungen der Kommunikation haben sich durch das gestiegene Digitalangebot drastisch verändert. Denn mehr denn je strömt durch das gewachsene Informationsangebot ein kommunikativer Tsunami auf die Menschen ein.

Im Internet werden in einer durchschnittlichen Minute 3,7 Millionen Suchanfragen an Google gesendet, 4,3 Millionen Videos bei YouTube angesehen und rund 38 Millionen WhatsApp-Nachrichten weltweit versandt. Ein ähnlich intensives Informationstreiben herrscht auf dutzenden anderen digitalen Kanälen.

Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Menschen

Die Informationsdichte ist  für die Menschen undurchdringbar. Bereits eine Studie aus dem Jahr 1987 zeigt, dass schon weit vor dem digitalen Tsunami weniger als zwei Prozent der verfügbaren Informationen von ihren Adressaten wahrgenommen wurden. Angesichts des seit dieser Zeit massiv gestiegenen Informationsangebots dürfte dieser Wert heute gegen Null tendieren. Aber damit nicht genug: Wird einer Werbung Beachtung geschenkt, liegen die Betrachtungszeiten zahlreichen Studien zufolge gerade einmal zwischen ein und zwei Sekunden – und das gilt on- wie offline.

Kein Wunder also, dass ein unerbittlicher kommunikativer Wettbewerb um die knappe Aufmerksamkeit der Menschen entbrannt ist und sich nur derjenige durchsetzt, der das interessanteste, spannendste und inspirierendste Angebot liefert. Überleben wird am Ende derjenige, der es am besten versteht, die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen. Der Aufmerksamkeitsdarwinismus ist in vollem Gange. Und dabei stehen Marken nicht nur im Aufmerksamkeitswettbewerb mit anderen Marken, sondern schlussendlich mit allen anderen verfügbaren Inhalten auf Plattformen wie YouTube, Facebook, Netflix & Co, Amazon oder Spotify.

Warum es deshalb mehr denn je gilt, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und einzigartige Angebote widerspruchsfrei zu inszenieren, und wie Marken sich in diesem Survival of the Interesting durchsetzen können, lesen MARKENARTIKEL-Abonnenten im Gastbeitrag von Uwe Munzinger und Dr. Philipp Brune, beide Sasserath Munziger Plus, in Ausgabe 7/2018, die auch als App gelesen werden kann. Weitere Informationen zum Inhalt finden Sie hier. Nicht Abonnenten finden hier die Möglichkeit zum Abo.


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vg 27.06.2018