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Zu wenig Know-how und Motivation bremsen Digitalisierung

Der Faktor Mensch ist für viele Chief Digital Officer (CDO) in Deutschland das größte Hindernis auf dem Weg in die digitale Zukunft. Fehlende Qualifikation (64,6 %) und Änderungsbereitschaft (63,1 %) bei Mitarbeitern werden von jeweils gut zwei Drittel als problematisch genannt. Auch das Management behindert in mehr als jedem zweiten Fall (53,8 %) das Vorankommen der Transformation. Der Fachkräftemangel rangiert bezüglich der Nennungen nur auf Platz fünf (50,7 %), als weiterer Grund wird eine falsche Unternehmenskultur genannt (56,8 %).

Das zeigt eine Umfrage der Hamburger Personalberatung CareerTeam unter 65 deutschen CDOs und weiteren Führungskräften zu ihrer Einschätzung zum Status quo in Sachen Digitalisierung.

Jobkiller oder Jobmotor?

Durchschnittlich sind in den befragten Unternehmen gut acht von zehn Mitarbeitern vom digitalen Wandel betroffen. Für mittlere und große Unternehmen liegt der Wert recht stabil bei ca. 75 Prozent, in kleinen Betrieben sind hingegen gut 90 Prozent betroffen.

Im Durchschnitt werden die Unternehmen in den kommenden fünf Jahren 14,7 Prozent neue Stellen schaffen und im gleichen Zeitraum 6,5 Prozent Stellen abbauen. Zwei von drei Unternehmen wollen Mitarbeiter einstellen (63 %) - nur 13,9 Prozent verkleinern ihre Belegschaft insgesamt. Auch hier profitieren kleine Betriebe bis 2023 besonders: Der Stellenzuwachs wird bei ihnen insgesamt fast zehn Prozent betragen, während Unternehmen mit mindestens 5.000 Mitarbeitern in diesem Bereich quasi stagnieren (0,2 %). Auch in der Vergangenheit wuchsen die Belegschaften kleiner Unternehmen stärker als bei großen Unternehmen (13,7 % zu 6,8 %).

Neue Geschäftsmodelle und Vertriebswege

Die meisten Unternehmen versprechen sich durch Digitalisierungsmaßnahmen vor allem neue und innovative Geschäftsmodelle. 80 Prozent der Befragten nannten dies als Grund - für 86,5 Prozent der entsprechend Antwortenden hat sich diese Hoffnung bereits erfüllt. Einen weiteren wichtigen Grund stellt die Erschließung neuer Distributions- und Vertriebswege dar. 70,8 Prozent der Verantwortlichen versprechen sich davon positive Auswirkungen auf das Unternehmen, aus der entsprechenden Gruppe konnten 78,2 Prozent tatsächlich Verbesserungen in diesem Bereich verzeichnen.

Möglichkeiten zur Kostensenkung spielen hingegen bislang keine große Rolle: Nur knapp die Hälfte der Unternehmen hofft auf sinkende Produktionskosten, jedes dritte auf geringere Personalkosten.

Auf diese Maßnahmen setzen Unternehmen

Um ihre Unternehmen für Gegenwart und Zukunft fit zu machen, setzen die befragten CDOs gleichermaßen auf technische Innovationen wie auch auf strukturelle Veränderungen. So sind die Digitalisierung von Geschäftsprozessen (86,2 %) sowie der internen Kommunikation und der Einsatz von Cloudlösungen (je 75,4 %) die beliebtesten Maßnahmen. 

Externe Dienstleister in Deutschland beliebt

In gut zwei Drittel (65,4 %) der befragten deutschen Unternehmen entfällt die leitende Koordination, Planung und Implementierung der Digitalisierung auf CDOs oder verwandte Positionen. In jedem fünften Unternehmen steuert die Geschäftsführung den Prozess. Gut ein Drittel (32,4%) der Unternehmen setzt auf Projektarbeit in Labs, Acceleratoren und Incubatoren, mehr als ein Fünftel der Verantwortlichen (23,1%) in Deutschland vertraut auf die Unterstützung durch externe Dienstleister.



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vg 19.07.2018