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Beruflicher Aufstieg ist immer weniger Studenten wichtig

Für Studenten in Deutschland verlieren beruflicher Erfolg oder ein hohes Gehalt immer mehr an Reiz. So hat nur noch für 41 Prozent der Studenten der berufliche Aufstieg eine sehr hohe Bedeutung. Vor zwei Jahren war die Karriere noch 57 Prozent wichtig. Statt auf die Karriere bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber konzentrieren sich die Studenten dagegen lieber auf ihr privates Umfeld: Für 70 Prozent hat die Familie eine sehr hohe Bedeutung, für 66 Prozent die Freunde und für 50 Prozent die Freizeit.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsge-sellschaft EY (Ernst & Young). Für die Studie wurden in deutschen Universitätsstädten rund 2.000 Studenten befragt.

Der entspannte Blick auf die eigene Karriere hängt vor allem mit der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland zusammen. So sagen insgesamt 41 Prozent der Studenten, dass sich ihre Ausschichten, schnell einen Job zu finden angesichts der wirtschaftlichen Lage in den vergagnenen Monaten verbessert haben. Nach Einschätzung jedes Neunten haben sich die Aussichten sogar deutlich verbessert. Insgesamt 92 Prozent der Studenten gehen davon aus, im Anschluss an ihr Studium schnell einen Job zu finden.

"Bei deutschen Studenten zeichnet sich immer deutlicher ein grundlegender Wertewandel ab", so Oliver Simon, Leiter der Personalabteilung von EY in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Zahlen. "Familie, Freunde oder Freizeit gewinnen bei ihnen einen immer höheren Stellenwert. Dabei rechnen sie durchaus mit einem sicheren Job und einem auskömmlichen Gehalt; eine steile Karriere mit außergewöhnlichen Verdienstmöglichkeiten verliert jedoch immer weiter an Attraktivität."

Privates an erster Stelle, Männer erwarten höheres Einstiegsgehalt

Privates steht inzwischen bei den Männern deutlich an erster Stelle. Für jeweils 62 Prozent haben Familie und Freunde eine hohe Bedeutung, für 50 Prozent die Freizeit. Nur noch für 45 Prozent ist beruflicher Aufstieg wichtig, der vor zwei Jahren noch von 62 Prozent der Männer gleichauf mit der Familie genannt wurde. Damit nähern sie sich den Studentinnen an, denen –  wie auch in der vorhergehenden Befragung – Familie (77 Prozent), Freunde (70 Prozent) und die Freizeit (50 Prozent) am wichtigsten sind. Beruflicher Aufstieg hat dagegen nur für 38 Prozent der Studentinnen eine hohe Bedeutung.

Während Männer zum Einstieg ein Jahresgehalt von durchschnittlich 39.300 Euro erwarten, rechnen Frauen durchschnittlich nur mit 36.500 Euro. Insgesamt beträgt das durchschnittlich erwartete Einstiegsgehalt 37.900 Euro.

Jobsicherheit ist wichtigstes Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers

Für über die Hälfte (57 Prozent) ist immer noch die Jobsicherheit wichtigstes Kriterium bei der Wahl ihres künftigen Arbeitgebers. Gehalt (44 Prozent) und flache Hierarchien im Betrieb (41 Prozent) folgen auf den Plätzen.

Aufstiegschancen beziehungsweise Karrieremöglichkeiten waren vor zwei Jahren noch zweitwichtigstes Kritierium, sind derzeit allerdings nur 39 Prozent bei der Wahl ihres Arbeitgebers wichtig. Weiter an Bedeutung gewonnen hat dagegen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die für 40 Prozent ein wichtiges Kriterium ist.


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vg 13.08.2018