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Videonutzung: VoD erfüllt Tagträume, TV bringt Realitätsnähe

Video-on-Demand (VoD) hat die Bewegtbildnutzung in Deutschland grundlegend verändert. Trotz der wachsenden Beliebtheit von Streaming-Diensten erfüllt aber auch das lineare Fernsehen weiter wichtige Funktionen für die Zuschauer. Das ergab eine Studie des Kölner Marktforschungsunternehmens Rheingold Institut im Auftrag der ebenfalls in der Rhein-Metropole ansässigen Mediengruppe RTL Deutschland. Befragt wurden im März und April 2018 insgesamt 110 Personen, die sowohl TV- als auch Video-on-Demand-Nutzer sind.

Laut der Untersuchung differenzieren sich beide Mediengattungen vor allem im Hinblick auf ihre Alltagsrelevanz. Das Fernsehen fungiert dabei als Strukturgeber: Festgelegte Uhrzeiten und Sendeplätze geben Nutzern Orientierung und bieten Endpunkte. Verbraucher können einschalten und sich "berieseln" lassen – ohne sich dabei gleich in eine Traumblase zu verabschieden, denn TV sorgt für Realitätsanker, so ein Ergebnis der Befragung von Rheingold Institut. Dies geschieht einerseits durch Werbung, andererseits durch das Programm wie Nachrichten, Talkshows, Ratgeber-Sendungen oder Reality-Formate. Sie bieten dem Zuschauer den gesamten Kanon des Lebens und der Bezug zum eigenen Alltag kann hergestellt werden. Die Linearität des Fernsehens schafft gleichzeitig auch gesellschaftliche Ereignisse – vor allem große Events sorgen laut den Studieninitiatoren für gemeinsame Themen.

Während das Fernsehen immer wieder in den Alltag zurückholt, bedienen Video-on-Demand-Anbieter das Bedürfnis, dem Alltag zu entfliehen. Nutzer erleben sich hierbei als Medien-Avantgarde: Sie haben das Gefühl, aus einem "unendlichen" Fundus an Inhalten selbstbestimmt auswählen zu können. Durch die ausgeprägte Nutzung befinden sich Zuschauer voll konzentriert und ohne jegliche Ablenkung in einer Traumblase, in der Regel alleine und sind sozusagen "lost im Stream".

Auch im Hinblick auf die Identifikation mit den Mediengattungen treten Unterschiede auf: Während lineares Fernsehen mit Sendergesichtern und -marken oder Lieblingsformaten in Verbindung gebracht wird, gibt es bei Video-On-Demand-Portalen diese identitätsstiftende Beziehung nicht, heißt es in der Studie.



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mak 13.09.2018