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Soziale Medien: KMU mit Nachholbedarf

Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) schöpfen ihr Social-Media-Potenzial derzeit noch nicht voll aus. Das ist das Ergebnis einer nicht-repräsentativen Studie der Hochschule RheinMain. Von April bis Juni 2018 wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Bettina Fischer vom Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain Anwendung, Zielsetzung und Nutzen von Social-Media-Marketing in KMU näher untersucht. Die Ergebnisse der Studie stützen sich auf eine vorgelagerte Befragung von 26 Expertinnen und Experten sowie eine anschließende quantitative Untersuchung von 58 Unternehmen.

Fehlende strategische Herangehensweise

Wie die Studie zeigt, sind mögliche Ursachen hierfür insbesondere in einer fehlenden strategischen Herangehensweise zu finden. So ergab die Frage nach einer altersbedingten Differenzierung der Zielgruppe, dass die Unternehmen Zielkunden praktisch jeder Altersklasse ungefiltert ansprechen. Die Zielgruppe der über 65-Jährigen wird demnach beispielsweise von mehr als 76,9 Prozent der Befragten via Social Media angesprochen. Dies lässt laut den Studienautoren vermuten, dass bei vielen der Befragten keine zielgruppengerechte Differenzierung und Ansprache erfolgt.

Auch konnten über 60 Prozent die Frage nach einer Social-Media- Zielsetzung für das nächste Geschäftsjahr nicht konkret beantworten. Immerhin 20 Prozent nannten jedoch die Steigerung der Reichweiten als ein Ziel.

Zeitmangel und Defizite beim Monitoring

Ein Problemfeld weiteres Problem scheint laut Studie eine strukturierte Überprüfung und Analyse des Social-Media-Auftritts zu sein. 40 Prozent nutzen kein Google Analytics, mehr als ein Viertel kein Facebook Insights. Gleichzeitig gab fast ein Drittel der Befragten an, eine ungenaue Erfolgsmessung sei einer der Hauptgründe, die gegen die Durchführung von Social-Media-Maßnahmen sprechen. Fast die Hälfte nannte den Zeitmangel als Argument gegen einen vernünftigen Einsatz von Social Media. Auch die Problematik mangelnder Personalressourcen sowie fehlendes Know-how wurden aufgeführt.

Zielgruppengerechter Content größte Herausforderung

Aufgrund der breitgefächerten Zielgruppe ist die meistgenutzte Plattform wenig überraschend: Facebook wird von 82 Prozent der Unternehmen genutzt; Instagram folgt mit 52 Prozent. Die befragten Experten sehen dabei als größte Herausforderung bei der Nutzung von sozialen Medien den Content, also die inhaltliche Gestaltung der Beiträge. Geringe Gestaltungsdauer zusammen mit geringem bis gar keinem Budget, wie es bei über einem Drittel der Befragten der Fall ist, lassen bezweifeln, dass zielgruppengerechter Content auf den Plattformen ausgespielt wird, so ein Fazit der Studie.

"Hinzu kommt: In über 80 Prozent der befragten Unternehmen sind nur ein bis drei Mitarbeiter für den Social-Media-Auftritt zuständig, in jedem vierten Unternehmen sind es alleine die Geschäftsführerin oder der Geschäftsführer, die neben ihren Haupttätigkeiten noch die Social-Media-Betreuung übernehmen", erklärt Prof. Dr. Fischer.

Social-Media-Marketing ist für die Unternehmen wichtig

Trotz allem scheint Social-Media-Marketing einen hohen Stellenwert zu haben. Fast die Hälfte der Unternehmen erachtet es als notwendig, wohingegen nur zwei Prozent angeben, gegenüber der Nutzung insgesamt abgeneigt zu sein. Insgesamt nutzen 86 Prozent der befragten Unternehmen soziale Medien als Marketingkanal.

Der oft mangelhafte Social-Media-Auftritt wirkt sich allerdings negativ auf die Zufriedenheit aus: 18 Prozent der befragten KMU geben an, mit dem Gesamtergebnis nicht zufrieden zu sein.





Hochschule RheinMain
Über 70 Studienangebote an zwei Studienorten mit einem internationalen Netzwerk – das ist die Hochschule RheinMain. Rund 13.000 Studierende studieren in den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, Design Informatik Medien, Sozialwesen und Wiesbaden Business School in Wiesbaden sowie im Fachbereich Ingenieurwissenschaften in Rüsselsheim am Main. Neben der praxisorientierten Lehre ist die Hochschule RheinMain anerkannt für ihre anwendungsbezogene Forschung.
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vg 08.10.2018