ANZEIGE

ANZEIGE

Mehr Patentanmeldungen für selbstfahrende Fahrzeuge

Im Bereich des automatisierten Fahrens ist die Zahl der europäischen Patentanmeldungen in den vergangenen Jahren zwanzigmal schneller gestiegen als auf anderen technischen Gebieten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie vom Europäischen Patentamt (EPA) in München, die in Zusammenarbeit mit dem European Council for Automotive R&D (EUCAR) durchgeführt wurde.

Zwischen 2011 und 2017 stiegen demnach die Patentanmeldungen beim EPA rund um das automatisierte Fahren um 330 Prozent. Das technologieübergreifende Wachstum betrug im selben Zeitraum gerade einmal 16 Prozent, so die Studie Patents and self-driving vehicles. Überdies gingen in den vergangenen zehn Jahren beim EPA rund 1. 000 Patentanmeldungen im Zusammenhang mit selbstfahrenden Fahrzeugen ein, fast 4.000 davon allein in 2017.

Innovationen in einer Vielzahl von Unternehmen
 
Weiterhin zeigte sich, dass in diesem Bereich die Hälfte der 25 aktivsten Anmelder beim EPA, darunter auch die vier Spitzenreiter, nicht aus der klassischen Automobil- und Transportbranche stammen, sondern der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zuzuordnen  sind.
 
EPA-Präsident António Campinos: "Die Automobil- und die Digitaltechnologie sind traditionell sehr innovative Sektoren. Der Bericht zeigt, dass es einen Bereich gibt, in dem sich beide überschneiden und der sich durch signifikante Veränderungen auszeichnet."
 
Die Studie zeigt, dass zwischen 2011 und 2017 nahezu 50 Prozent der Anmeldungen, die von den 500 aktivsten Anmeldern beim EPA eingereicht wurden, von Unternehmen stammen, die in der Analyse in folgende Kategorien eingeordnet wurden: "Automobilindustrie" (29,3 Prozent), "Transport, sonstige" (7,7 Prozent) oder "Maschinenbau/Elektrotechnik" (12,1 Prozent). Diese Firmen nehmen im Bereich Fahrverhalten eine deutliche Führungsposition ein und sind in den Bereichen smarte Logistik, Wahrnehmung, Analyse und Entscheidung sowie Informatik stark vertreten.

Unternehmen, die auf Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT für Automobilindustrie) sowie Telekommunikation spezialisiert sind, reichten 32,8 Prozent bzw. 13,6 Prozent der Anmeldungen für automatisiertes Fahren beim EPA ein.

Europa und USA sind Innovationsführer
 
Die regionale Aufschlüsselung zeigt, dass Europa und die USA an der Spitze bei den Innovationen stehen: Seit 2011 geht jeweils ein Drittel aller Patentanmeldungen beim EPA im Bereich des automatisierten Fahrens auf ihr Konto (rund 1.400 Anmeldungen allein 2017). Damit liegen sie weit vor Japan (13 Prozent), Korea (7 Prozent) und China (3 Prozent).

Europäische Unternehmen sind führend auf den Gebieten Fahrverhalten, smarte Logistik sowie Wahrnehmung, Analyse und Entscheidung. US-Anmelder dominieren dagegen in Kommunikation und Informatik.

Deutschland ist Treiber in Europa

Innerhalb Europas wird die Innovation beim automatisierten Fahren vor allem von Deutschland vorangetrieben. In den Jahren 2011 - 2017 kamen 14,4 Prozent aller Patentanmeldungen in diesem Sektor (mehr als 500 Anmeldungen allein in 2017) aus der Bundesrepublik. Doch auch Frankreich (4,8 Prozent) und Schweden (4,7 Prozent) sowie in geringerem Umfang das Vereinigte Königreich (2,9 Prozent) und die Niederlande (2,8 Prozent) zeigen signifikante innovative Leistungen.


zurück

vg 12.11.2018