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Babyboomer digitaler als gedacht: Social-Media-Nutzung steigt

Die Generation der Babyboomer, die eine Großteil ihres Lebens analog verbracht hat, schließt vor allem mit Blick auf die Nutzung von Social Media zu den Jüngeren auf. 81 Prozent der Babyboomer besitzen mittlerweile ein Smartphone. Das sind 25 Prozent mehr als noch 2016 – in keiner anderen Altersgruppe gab es einen so starken Anstieg. 96 Prozent der 55- bis 74-Jährigen haben einen Laptop oder einen PC.

Insgesamt liegen die Babyboomer bei der Verbreitung digitaler Endgeräte typischerweise leicht unter dem Durchschnitt, eine Ausnahme stellen allerdings eReader dar. Seit 2016 ist deren Verbreitung bei Babyboomern um fünf Prozentpunkte auf 25 Prozent gestiegen - und dies in einem insgesamt stagnierenden Markt. 

Das zeigt eine Analyse von Deloitte anhand von repräsentativen Daten. "Die über 20 Millionen Babyboomer machen ein Viertel der Gesamtbevölkerung in Deutschland aus", erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte. "Sie verfügen nicht nur über das größte Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland, sondern haben, durch den steigenden Anteil an Ruheständlern unter ihnen, auch ein überdurchschnittlich großes Zeitbudget für die Nutzung von Kommunikations- und Medienangeboten. Das macht die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegsgeneration zu einer höchst relevanten und potenziell zahlungskräftigen Kundengruppe. Die entscheidende Frage ist, inwiefern die Babyboomer die vorhandenen digitalen Angebote attraktiv finden."

Bei Netflix und Amazon fehlen die Inhalte für die ältere Generation

Doch gerade beim Thema Mediennutzung zeigt sich, dass die Babyboomer nicht alle digitalen Angebote annehmen. Video-on-Demand-Abonnements nutzen sie noch kaum. Nur rund 16 Prozent der Babyboomer schauen regelmäßig, also mindestens einmal pro Woche Filme, Serien oder Dokus bei einem Abodienst im Netz. Im altersübergreifenden Durchschnitt liegt der Nutzeranteil bei 44 Prozent. Der Erfolg von Anbietern wie Netflix oder Amazon Prime Video ist bislang vor allem den jüngeren Altersgruppen geschuldet.

Die Babyboomer bleiben dagegen dem klassischen, linearen Fernsehen treu, dessen Glanzzeiten sie miterlebt haben und wo sie offenbar eher für sie attraktive Inhalte finden. "Video-on-Demand-Anbieter erreichen Baby-Boomer mit ihren Inhalten und Eigenproduktionen derzeit nur bedingt", sagt Klaus Böhm, Leiter Media & Entertainment bei Deloitte. "Wollen die Anbieter für Babyboomer attraktiver werden und hier mehr Wachstum generieren, müssen sie die spezifischen Wünsche dieser Zielgruppe stärker als bisher berücksichtigen."

Keine Scheu vor Social Media: Jeder zehnte Babyboomer auf Snapchat

Deutlich aufgeschlossener sind die Babyboomer bei sozialen Medien und digitalen Kommunikationskanälen. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Messenger-Dienst WhatsApp. Hier liegt der Nutzeranteil bei den 55- bis 74-Jährigen mit 83 Prozent nur noch unwesentlich unter dem altersübergreifenden Durchschnitt von 88 Prozent.

In den sozialen Netzwerken ist fast eine Art digitale Aufholjagd der Babyboomer zu beobachten: 44 Prozent nutzen Facebook auf ihrem Smartphone, 2016 waren es nur 32 Prozent. Selbst Instagram und Snapchat werden inzwischen mit 17 beziehungsweise zehn Prozent von einem nennenswerten Anteil der 55- bis 74-Jährigen angenommen. Dabei kommt die Nutzung quasi aus dem Nichts: 2016 lag der Anteil für Instagram bei drei Prozent und für Snapchat bei gerade mal einem Prozent.  


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vg 21.02.2019