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Wirtschaft und öffentlicher Sektor arbeiten kaum zusammen

Führungskräfte in Deutschland halten die Privatwirtschaft und den öffentlichen Sektor für getrennte Welten. Nicht nur die Karrieremobilität zwischen den Sektoren ist sehr gering, sondern auch der Kontakt im alltäglichen Geschäftsleben. Entsprechend gering ist das Verständnis für die Logik der jeweils anderen Seite. Dies zeigt eine Studie der Hertie School of Governance und der Managementberatung Egon Zehnder.

"Die starke Abschottung gerade auf Seiten der Verwaltung ist alarmierend, denn auf vielen Handlungsfeldern – von Infrastruktur bis zum demografischen Wandel – ist eine gute Zusammenarbeit zwischen öffentlichem Sektor und Privatwirtschaft entscheidend, um die gesellschaftlich gewünschten Lösungen zu erzielen. Deutschland fällt hier im Vergleich zu anderen Industrieländern stark aus dem Rahmen", erklärt Studienleiter Prof. Dr. Gerhard Hammerschmid.

Zwischen den Sektoren bestehe eine geringe Karrieremobilität: Weniger als zehn Prozent haben mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im jeweils anderen Sektor. Zudem werden sektorübergreifende Erfahrungen nicht gewürdigt. Nur zehn Prozent der Führungskräfte im Privatsektor halten Berufserfahrungen im öffentlichen Sektor für klar karrierefördernd.

Die Befragten gabe ein, ungleiche Erfahrungen im Kontakt miteinander gesammelt zu haben. So macht die Privatwirtschaft durchweg bessere Erfahrungen mit der öffentlichen Verwaltung als umgekehrt. Deutliche Unterschiede bestehen auch bei der Priorisierung von Führungszielen: Bei der Privatwirtschaft rangieren Kundenbedürfnisse und Rentabilität/Wirtschaftlichkeit vorn, bei der Verwaltung Ausrichtung auf Langfristigkeit sowie Förderung einer Kultur der Teilhabe. Beide Seiten sehen die Notwendigkeit einer Reform der öffentlichen Verwaltung – die Verwaltung jedoch deutlich weniger ausgeprägt.


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rh 24.11.2014