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Deutscher Werberat: 2014 gab es 111 problematische Fälle

Der Deutsche Werberat, Berlin. hat 2014 insgesamt 566 Werbemotive und Werbesspots überprüft, acht Prozent mehr als 2013. Wie der Vorsitzende des Gremiums, Hans-Henning Wiegmann, im Jahresbericht mitteilt, habe es 2014 erneut zum Teil deutliche Grenzüberschreitungen in der Werbung gegeben. Allerdings betont Wiegmann: "Die übergroße Anzahl der Werbeaktivitäten berücksichtigt die rechtlichen und selbstdisziplinär gesetzten Vorgaben. Verbraucher und Unternehmen profitieren gleichermaßen davon."

Von den insgesamt 566 Werbemotiven und Werbespots hatte der Werberat über 387 einzelne Maßnahmen zu entscheiden (2013: 340 Fälle). Die restlichen 179 Kampagnen fielen nicht in seinen Entscheidungsbereich, da es sich um behauptete Rechtsverstöße oder nichtkommerzielle Werbung von Nichtregierungsorganisationen oder Parteien handelte. In 111 Fällen oder knapp einem Drittel der Beschwerden (29 Prozent) schloss sich der Werberat der Kritik aus der Bevölkerung an. Bei 88 der 111 Maßnahmen konnte der Werberat bei den Unternehmen erreichen, dass sie ihre Werbung einstellten, in weiteren 9 änderten die werbenden Unternehmen ihre Motive ab oder schnitten ihren Spot um. 2014 beharrten 14 Unternehmen bei ihren Kampagnen zunächst auf Fortsetzung der Schaltung ihrer kritisierten Werbung. In solchen Fällen geht der Werberat mit der Schilderung seiner Beanstandung an die Öffentlichkeit. Die Rüge erfolgt mit Nennung des Firmennamens sowie des Unternehmensstandorts. Insgesamt lag die Durchsetzungsquote des Werberats in 2014 bei 87 Prozent (2013: 88 Prozent).

Seit Bestehen des Werberats (1972) sind Beschwerde- und Fallzahl im Bereich "Frauenherabwürdigung und -diskriminierung" am häufigsten, das war auch 2014 so (203 Fälle). Die Zunahme führt der Werberat auf eine wachsende Sensibilisierung in der Bevölkerung zurück. Neben Beschwerden gegen frauenfeindliche Werbung sind weitere Schwerpunkte der Werbekritik Verstöße gegen ethische Mindestanforderungen (14 Prozent), Diskriminierung von Personengruppen (8 Prozent) und die Entwicklungsbeeinträchtigung von Kindern und Jugendlichen (4 Prozent). Auch für 2015 geht der Werberat davon aus, dass die Thematik Geschlechterdiskriminierung im Fokus seiner Arbeit bleiben und die Beschwerdezahl anführen wird.



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tor 05.03.2015