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Nur 43 % der Arbeitnehmer halten Top-Manager für effektiv

In Deutschland schätzen nur 43 Prozent der Arbeitnehmer die Leistung ihres Top-Managements als effektiv ein. Ähnlich unzufrieden sind die Mitarbeiter mit ihren direkten Vorgesetzten. Insbesondere bei der Unterstützung der Entwicklung ihrer Mitarbeiter schneiden sie schlecht ab. Das hat deutliche Auswirkungen auf das Engagement der Mitarbeiter und auf die Leistung der Unternehmen. 47 Prozent der deutschen Arbeitnehmer machen lediglich Dienst nach Vorschrift oder lassen eigene Potenziale ungenutzt. Nur rund jeder dritte Arbeitnehmer (35 Prozent) engagiert sich nachhaltig bei seinem Arbeitgeber. Dort, wo die Mitarbeiter sowohl das Top-Management als auch ihre Vorgesetzten als effektiv einschätzen, liegt der Anteil an nachhaltig engagierten Mitarbeitern bei 72 Prozent.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Global Workforce Study des Beratungsunternehmens Towers Watson, für die weltweit mehr als 32.000 Mitarbeiter befragt wurden. In Deutschland waren es mehr als 1.000 Mitarbeiter.

Top-Management: Schlechte Werte für Umgang mit Mitarbeitern

Besonders schlecht schneiden die Mitglieder der Geschäftsleitung dabei ab, flexibel an neue Herausforderungen heranzugehen. Diese Fähigkeit bescheinigt ihnen nicht einmal die Hälfte der Befragten (43 Prozent). Auch der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern zählt nicht zu den Stärken des Top-Managements: Lediglich rund die Hälfte der Befragten ist der Meinung, die Geschäftsleitung kontrolliere im Umgang mit Mitarbeitern ihre Emotionen und bewahre Ruhe. Auch die Beachtung von kulturellen und individuellen Unterschieden zur Steigerung des Erfolgs sieht nur etwa jeder zweite Befragte gegeben.

Einen besseren Eindruck bei den Mitarbeitern macht das Top-Management, wenn es darum geht, ein positives Bild der Organisation nach außen zu tragen (60 Prozent Zustimmung) und deutlich zu machen, wie dringend wichtige Geschäftsziele erreicht werden müssen (62 Prozent).

Unzufriedenheit mit direkten Vorgesetzten

Auch mit ihren direkten Vorgesetzten ist die Hälfte der Arbeitnehmer nicht zufrieden: Nur 50 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr direkter Vorgesetzter effektive Arbeit leistet. Besonders kritisch beurteilen die Befragten ihre direkten Vorgesetzten im Hinblick auf deren Unterstützung bei der persönlichen Entwicklung.

Eine hohe Unzufriedenheit herrscht unter den Mitarbeitern auch bei der Verknüpfung von Leistungen und Gehaltsentscheidungen, die nur 32 Prozent der Befragten als faire Entscheidung empfinden. Auch bei der eigenen Weiterentwicklung wird die Rolle der Vorgesetzten kritisch gesehen. Nur 40 Prozent sehen sich bei der Leistungsverbesserung durch ihren Vorgesetzten unterstützt. Nicht einmal jeder Dritte ist der Ansicht, dass Gespräche mit dem Vorgesetzten die eigene Entwicklung wirkungsvoll vorangebracht hätten.

Ein eher hohes Maß an Zustimmung gibt es dagegen bei der Frage nach einer respektvollen Behandlung der Mitarbeiter (67 Prozent) und der Delegation von Aufgaben, die den eigenen Fähigkeiten entsprechen (59 Prozent). Allerdings ist nur knapp jeder zweite Mitarbeiter (47 Prozent) der Meinung, sein Vorgesetzter erkenne gute Arbeit häufig an.


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vg 06.03.2015