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Adblocker: Aufdringliche Werbeanzeigen schaden dem Image

Störende Display-Werbung – allen voran Pop-Ups und Mobile-Ads – ist der Hauptgrund für die Adblocker-Nutzung. Unternehmen, die auf diese Werbeformen setzen, geben nicht nur ein Drittel ihres Budgets für versehentliche Klicks aus, sondern riskieren auch Imageschäden.

Das zeigt eine Umfrage von HubSpot und Adblock Plus, einem Anbieter von Werbeblocker-Software, zur Nutzung von Adblockern an Computern und auf Smartphones sowie zur Wahrnehmung von Online-Werbung. Die Ergebnisse der Befragung von 1.055 Personen aus Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und den USA präsentiert HubSpot in der Studie 'Why People Block Ads'.

Nummer 1 der unbeliebtesten Werbeformen: Pop-Ups

Die Ergebnisse der Umfrage sind zwar vor dem Hintergrund, dass mit Adblock Plus der wohl größte Anbieter von Werbeblocker-Software dahinter steht, sicher kritisch zu beleuchten. Aber dennoch: In der Wahrnehmung des Großteils der Befragten sind Online-Anzeigen aufdringlicher geworden als noch vor zwei bis drei Jahren (91 %). Von Werbeanzeigen, deren Inhalte auf früheren Einkäufen und Suchanfragen basieren, fühlen sich 79 Prozent der Teilnehmer laut Studie "regelrecht verfolgt".

Die Liste der unbeliebtesten Werbeformen führen Pop-Ups (73 %) vor Anzeigen auf mobilen Geräten (70 %) und Videowerbung (57 %) an. Wer auf diese Werbeformen setzt, kann das Image der eigenen Marke beschädigen: Bei 84 Prozent der Befragten leidet die Meinung vom werbenden Unternehmen, bei 85 Prozent die Wahrnehmung der Website, auf der die Werbeanzeigen platziert werden.

Adblock Plus, hinter dem das Unternehmen Eyeo steckt, ist immer wieder in der Kritik. So gibt es eine eigenes Acceptable Ads-Programm. Die Werbung, die den Kriterien entspricht, wird auch bei Nutzung von Adblock Plus ausgespielt - und Eyeo erhält Medienberichten zufolge einen Teil der Werbeeinnahmen. Das Unternehmens chreibt selbst auf seiner Website: "Wir erhalten Spenden von unseren Nutzern, aber der Hauptteil der Einnahmen resultiert aus der Acceptable Ads Initiative. Größere Organisationen entrichten eine Lizenzgebühr für die von ihnen angeforderten und durch uns erbrachten Whitelist-Leistungen (90 Prozent der Lizenzen werden kostenlos erteilt, an kleinere Organisationen)."

Teurer Fehler: Jeder Dritte klickt versehentlich auf Werbeanzeigen

Weitere Ergebnisse: Klickt denn überhaupt noch jemand auf Werbeanzeigen? Ja, aber ein Drittel der Nutzer tut dies unabsichtlich (Mobile: 44 %), 15 Prozent geben an, von Anzeigen durch einen Trick dazu gebracht worden zu sein.

Bei nur 40 Prozent der Umfrageteilnehmer hat die Anzeige das Interesse geweckt, lediglich 13 Prozent fand sie ansprechend oder kreativ. Gesponserte Suchergebnisse wurden von gut einem Fünftel der Befragten angesteuert.

Adblocker: Kampf gegen Nervensägen, Datendiebe & Bandbreitenfresser

Nach den Gründen für die Adblocker-Nutzung gefragt, gibt die Mehrzahl der Teilnehmer an, dass sie Werbeanzeigen als störend (64 %) und unterbrechend (54 %) empfinden. Aber auch Sicherheitsbedenken (39 %) und längere Ladezeiten (36 %) spielen eine Rolle.

Mobile: Das nächste Schlachtfeld

Auch auf Mobilgeräten schneiden Pop-Ups am schlechtesten ab: 73 Prozent der Befragten empfinden sie als äußerst nervig, und rund zwei Drittel denken ebenso über Werbeanzeigen, die ihnen vom Computer zum Handy folgen. Die überwiegende Mehrheit von 83 Prozent wünscht sich eine Möglichkeit, sämtliche Werbung vom mobilen Endgerät zu verbannen. Dabei überlagern ärgerliche Full-Screen-Ads und Auto-Play-Videos die Wahrnehmung von Online-Werbung im Allgemeinen.

Doch nicht alle Werbeformen sind gleich schlecht – dieser Meinung sind 83 Prozent der Befragten. 77 Prozent wünschen sich eine Möglichkeit, Werbung zu filtern statt zu blocken.

Ein Drittel verzichtet lieber auf Inhalte statt Adblocker zu deaktivieren

Einige Websitebetreiber, für die Werbeeinnahmen überlebensnotwendig sind, haben inzwischen auf den Einsatz von Adblockern reagiert und verweigern den Zugriff auf die Website, sobald ein Adblocker erkannt wurde. Dennoch ist ein Drittel der Befragten selbst dann nicht dazu bereit, den Adblocker zu deaktivieren und verzichtet lieber auf die Inhalte. 28 Prozent würden in diesem Fall sogar dauerhaft den Besuch einer Website einstellen.

Die vollständige Studie mit weiteren Statistiken steht hier zum Download bereit (in Englisch).


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vg 19.07.2016