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Pflegeprodukte: Unabhängige Tests haben hohen Stellenwert

Welche Gütesiegel und Produktversprechen finden Verbraucher beim Kauf von Pflegeprodukten besonders wichtig? Vor allem unabhängige Tests haben in Deutschland einen hohen Stellenwert. Siegel wie Ökotest und Stiftung Warentest genießen großes Vertrauen, wenn Produkte in Kontakt mit dem Körper kommen.

Das zeigt eine Untersuchung von Nielsen. Zusätzlich unterstützt werden die Siegel demnach durch Produktversprechen, die je nach Produktkategorie unterschiedlich wichtig für den Verbraucher sind. Bei Deodorants hat die Aussage 'ohne Alkohol' einen höheren Stellenwert als bei Gesichtsreinigern. Dagegen ist 'für empfindliche Haut' eine Aussage, die sowohl bei Gesichtspflege, -reinigung, als auch bei Duschbädern und Body Lotion eine hohe Wichtigkeit aufweist. Auch die Auslobung 'vegan' gibt es bei Pflegeprodukten. Entgegen des Lebensmitteltrends lässt sich der Verbraucher hier nicht überzeugen. Im Gegenteil: Es führt sogar zur Ablehnung des Produktes.

"Egal welche Körperpflegeprodukte wir betrachtet haben, unter den wichtigsten fünf Auslobungen waren immer Stiftung Warentest, Ökotest und nicht an Tieren getestet, so Sandra Bräunlein-Reuß, Client Business Partner Consumer Insights bei Nielsen Deutschland. "Bei Körperpflegeprodukte wie Body Lotion und auch Duschgel ist die Auslobung der Hautverträglichkeit ein besonders wichtiger Aspekt."

Themen aus den Medien werden vor dem Regal berücksichtigt

In den Medien wurde die Verträglichkeit und sogar Gesundheitsbedenken gegenüber aluminiumhaltigen Pflegeprodukten diskutiert.  Bräunlein-Reuß: "Darauf reagieren die Verbraucher, dies zeigt unsere Studie sehr deutlich. Unter den wichtigsten drei Attributen bei Deodorants ist 'ohne Aluminium'."

Die Verbraucher generalisieren laut den Marktforschern allerdings. Auch für Produkte, die kein Aluminium enthalten, wünscht sich der Verbraucher einen Hinweis auf der Verpackung. Klassische Haarpflegeattribute wie 'frei von Silikonen' oder 'frei von Parabenen' schaffen es nur ins Mittelfeld. Eingetragene Siegel wie die EU Blume oder Ecocert finden beim Verbraucher sehr wenig Beachtung – aufgrund eines geringen Bekanntheitsgrades.

So wichtig, dass mehr dafür gezahlt wird

Nicht immer ist ein Siegel oder ein Produktversprechen so wichtig, dass die Verbraucher dafür auch mehr Geld ausgeben würden. In der Mehrheit der analysierten Produktgruppen geben die Verbraucher an, für tierversuchsfreie Produkte mehr zu zahlen. Das Tierwohl ist wichtiger als jeder Zusatznutzen.

Zu viele Vorteile überfordern – weniger ist mehr

Die höchste Kaufwahrscheinlichkeit haben Produkte, die Aussagen aus mindestens zwei der folgenden drei Bereiche kombinieren: Ohne Schadstoffe, Einfluss auf Gesundheit und Umwelt und Zusatznutzen, so ein Ergebnis der Studie. Je nach Pflegeprodukt fühlen sich Konsumenten durch eine Kombination aus zwei oder drei dieser Bereiche angesprochen. "Dabei gilt: Weniger ist mehr! Zu viele Informationen schrecken den Verbraucher ab. Wählen Sie lediglich die wichtigsten drei Auslobungen", empfiehlt Bräunlein-Reuß.

Nielsen Naturkosmetikstudie

Die Nielsen Naturkosmetikstudie im Bereich Körperpflege wurde im Oktober 2016 in Deutschland durchgeführt. Dabei hat Nielsen 4.200 Verbraucher (600 pro Kategorie) im Alter zwischen 18 und 69 Jahren online befragt. Voraussetzung war außerdem der Kauf eines Produktes der Kategorie innerhalb der vergangenen sechs Monate. Insgesamt wurden 34 Claims und 15 Labels getestet. Nicht jeder Claim traf auf jede Kategorie zu. Die getesteten Claims und Labels können auf Basis einer Faktoren Analyse in drei Gruppen eingeteilt werden: Ohne Schadstoffe, Zusatznutzen, Einfluss auf Gesundheit und Umwelt. Folgende Kategorien sind in der Studie enthalten: Gesichtsreinigung, Gesichtspflege, Haarpflege, Duschbäder, Körperpflege, Deodorant, Zahnpasta.


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vg 26.01.2017