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Weihnachtsgeschäft: Passentenzahlen gehen zurück


Weihnachtsgeschäft 2019 wächst um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Quelle: BearingPoint )

Deutsche Kunden kaufen ihre Weihnachtsgeschenke immer später und geben deutlich weniger Geld aus als noch 2018. Das ist das Ergebnis einer Konsumentenbefragung von BearingPoint und dem Institut für Internationales Handels- und Distributionsmanagements (IIHD) zum Status des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts auf den 20 meist frequentierten Einkaufsstraßen Deutschlands. Während der Online-Handel boomt, hat der stationäre Handel weiter mit Einbußen zu kämpfen. Konkret lässt sich lediglich in fünf der 20 Top-Standorte ein Anstieg der Passentenzahlen gegenüber dem Vorjahr beobachten – dem gegenüber stehen rückläufige Zahlen von bis zu minus 19,8 Prozent in 15 der passantenstärksten Städte.  

Weihnachtsbudget: Passanten geben deutlich weniger Geld für Geschenke aus

Auch die Entwicklung der geplanten Weihnachtsausgaben der Konsumenten deutet laut BearingPoint auf ein schwaches Geschäft im Einzelhandel hin. So liege das durchschnittliche Budget der Deutschen für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr bei 400 Euro – ein Rückgang von 240 Euro beziehungsweise 37,5 Prozent. München und Mannheim bilden im Städtevergleich die Schlusslichter. Hier liegt das Budget der Konsumenten knapp 200 Euro unterhalb des Durchschnitts. In Wiesbaden, Köln, Bonn und Heidelberg planen die Konsumenten etwa 100 Euro weniger als der Durchschnitt ein.

"Die Zahlen aus der Passantenbefragung bestätigen unsere sehr verhaltene Prognose für den Umsatzzuwachs im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Lediglich plus 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr sind zu erwarten, was maßgeblich aus einem starken Online‐Wachstum resultieren wird – für den Einzelhandel ein sehr schwaches Ergebnis", sagt Prof. Dr. HSG Jörg Funder, geschäftsführender Direktor des IIHD. "Während typische Innenstadtformate, allen voran der Facheinzelhandel, massiv an Bedeutung verlieren, stehen aus Konsumentensicht in diesem Jahr maßgeblich zwei Kriterien im Vordergrund. Erstens ein vielseitiges Angebot im Sinne einer größtmöglichen Handelsagglomeration und damit die Möglichkeit des One-Stop-Shoppings. Zweitens der Wunsch nach günstigen Preisen."

Responsible Retail: Wunsch nach Nachhaltigkeit verändert Kaufverhalten nur bedingt

Nachhaltigkeit im Weihnachtsgeschäft noch wenig relevant (Quelle: BearingPoint)

Das Thema Nachhaltigkeit steht in diesem Jahr im Fokus. Laut der Befragung stellt die Nachhaltigkeit der gekauften Produkte für 39,5 Prozent der Konsumenten ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl der Weihnachtsgeschenke dar. Die Reduktion des Versandaufkommens durch Bündelung von Bestellungen ist für 45,9 Prozent relevant.

Die Konsumenten wollen zwar bewusster schenken und sich zum Teil auch ressourcenschonender verhalten, steigen aber nicht unbedingt auf Alternativgeschenke um. So treten anstelle von physischen Geschenken nicht notwendigerweise soziale Präsente wie Spenden oder Patenschaften. Auch die Bereitschaft, für nachhaltige Geschenke mehr Geld auszugeben, fällt gering aus.

Die Studie steht hier zur Verfügung.



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vg 16.12.2019