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Corona: Konsumlaune in Deutschland wird sich nach der Krise nur langsam aufhellen

Die Hälfte der deutschen Konsumenten befürchtet finanzielle Einbußen durch die Corona-Krise - 21 Prozent fürchten leichte, 20 Prozent deutliche und sechs Prozent sogar existenzbedrohende finanzielle Einbußen. Die Verschlechterung der finanziellen Situation ist für Viele dabei nicht nur ein kurzfristiges Phänomen: Ein Drittel (33 %) erwartet, dass sich die persönliche finanzielle Situation auch im nächsten Jahr verschlechtert

Das sind Kernergebnisse einer repräsentativen Befragung der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung, Heidelberg. Hierzu wurden zwischen dem 3. und 8. April insgesamt 1.020 Personen zu den persönlichen finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise und deren Einfluss auf geplante Ausgaben befragt.

Bundesbürger konsumieren sparsamer

Für den Konsum bedeutet die schlechtere finanzielle Situation, dass viele Deutsche vorerst sparsam bleiben wollen - auch nach einer möglichen Lockerung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen . Dabei bestehen aber große Unterschiede zwischen einzelnen Konsumbereichen. Die Lebensmittelbranche könnte sogar von der Krise profitieren.

41 Prozent aller Befragten gehen davon aus, in absehbarer Zukunft etwas oder viel weniger Geld für Urlaub auszugeben. Stark betroffen sein werden außerdem Ausgaben für Unterhaltung (z.B. Kino, Theater, Ausstellungen, Freizeitparks) - hier gehen 38 Prozent von geringeren Ausgaben aus. Ebenso betroffen: Ausgaben für Restaurant- und Kneipenbesuche: 39 Prozent wollen oder müssen ihre Ausgaben in diesem Bereich senken.

Ein knappes Drittel (30 %) geht davon aus, weniger zu sparen bzw. in Geldanlagen investieren zu können. Immerhin mehr als jeder Fünfte (22 %) hat vor, Kosten für Versicherungen zu reduzieren. Am Auto oder an Ausgaben für Mobilität wollen 32 Prozent bzw. 28 Prozent der Befragten sparen. Für Bekleidung wollen 29 Prozent die Ausgaben reduzieren.

Weniger gespart werden soll an Kosten für Wohnen (15 %), wobei jedoch für die Einrichtung mit Möbeln (31 %), die Ausstattung mit Haushaltsgeräten (26 %) oder Unterhaltungselektronik (31 %) weniger Geld zur Verfügung steht.

Lebensmittelbranche weniger stark von der neuen Sparsamkeit betroffen

Eine Branche kann sich Hoffnungen manchen, nicht von Einsparungen betroffen zu sein: Bei Lebensmitteln plant ein gutes Fünftel der Befragten (20 %) sogar mehr Geld ausgeben zu wollen. Ihnen stehen lediglich zwölf Prozent gegenüber, die niedrigere Ausgaben in diesem Bereich erwarten.

Große Mehrheit sieht Deutschland in der Krise

Insgesamt blicken die Deutschen mit Sorgen auf Vollbremsung, die die deutsche Wirtschaft durch den Lockdown hingelegt hat: 87 Prozent sehen Deutschland aktuell in einer sehr großen Krise und 77 Prozent machen sich Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung. 53 Prozent machen sich Sorgen um ihre persönliche finanzielle Situation und 28 Prozent um ihren Arbeitsplatz.

Entsprechend werden auch finanzielle Einbußen aufgrund der Krise erwartet: 21% fürchten leichte, 20% deutliche und 6% sogar existenzbedrohende finanzielle Einbußen. Wenig überraschend stimmen 53% daher der Aussage zu, dass sie gerade sehr sparsam leben.



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vg 15.04.2020